Champions League: Der neue Modus sorgt für mehr Spannung? Das Gegenteil ist der Fall

Der dritte Champions-League-Spieltag im neuen Ligamodus steht an. Bisher fallen Siege deutlich höher aus als zuvor. Damit könnte die Uefa-Reform eines ihrer Ziele verfehlen.

Eigentlich erhoffte man sich vom neuen Champions-League-Modus mehr Spannung. Denn bei der Auslosung erhielten die Klubs aus jedem Topf zwei Gegner, was für ausgeglichene Spiele in der Ligaphase vor der K.o.-Runde sorgen sollte. Zuletzt zeichnete sich jedoch eine andere Entwicklung ab.

Höchster Sieg der deutschen Champions-League-Historie

Zwei deutsche Klubs nahmen zu Beginn der laufenden Champions-League-Spielzeit bereits ordentlich Fahrt auf. Der FC Bayern zerlegte am ersten Spieltag Dinamo Zagreb zuhause mit 9:2. Es war der höchste Sieg der deutschen Champions-League-Geschichte.

Ligakonkurrent und Rivale Borussia Dortmund gelang zwei Wochen darauf beim 7:1-Heimsieg gegen Celtic Glasgow ein ähnliches Torfestival. Die Schotten hatten zuvor selbst mit 5:1 gegen Slovan Bratislava gewonnen. Und auch der amtierende deutsche Meister Bayer Leverkusen setzte sich in seinem ersten Spiel mit einem 4:0 bei Feyenoord Rotterdam deutlich durch. Die Liste ließe sich noch weiter fortführen.

Der neue Champions-League-Modus 15.35

Normal seien diese Ergebnisse in der Champions League nicht, konstatiert der „Kicker“. Zumindest nicht in dieser Häufigkeit. Der neue Ligamodus könnte dafür verantwortlich sein. Sind zwei Mannschaften in der Tabelle punktgleich, ist die Tordifferenz das erste Kriterium, um das bessere Team zu ermitteln.

Aktuelle Spielzeit übertrifft die letzte deutlich

Aufgrund des neuen Systems lohnt es sich also, in den letzten Minuten auf einen höheren Sieg zu spielen, statt die Führung lediglich zu verwalten. Jedes Tor könnte über den Einzug ins Achtelfinale entscheiden. Ein Blick auf die Vorsaison verfestigt die These, dass der neue Modus ein besonderer Ansporn für die Spieler ist.

In der Champions-League-Saison 2023/24 hat es laut „Kicker“ mit 32 statt 36 Teams in der Gruppenphase nur neun Siege mit mindestens drei Toren Unterschied gegeben. Und nur zwei mit mindestens vier. Diese Marke hatte die neue Champions League bereits nach 27 Spielen übertroffen, was anderthalb Spieltagen entspricht.

Allerdings hat bislang kein Trainer zugegeben, nun besonders offensiv spielen zu lassen. Eine Reporterin sprach Manchester-City-Coach Pep Guardiola nach dem 4:0-Sieg der „Sky Blues“ bei Slovan Bratislava darauf an, dass die Tordifferenz im neuen Modus entscheidend sein könnte. Der zeigte sich jedoch unbeeindruckt. Er habe davon gehört, aber denke darüber nicht nach, erklärte der 53-Jährige. „Es wird genug sein, wenn man die Spiele gewinnt“, so Guardiola.

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Spanische Hochkaräter für FC Bayern und BVB

Ob sich der torreiche Trend fortsetzt, wird der dritte Champions-League-Spieltag zeigen. Die deutschen Teams dürften sich allerdings nicht so viele Treffer wie zu Beginn des Wettbewerbs ausrechnen. Denn die kommenden Spiele haben es in sich.

Borussia Dortmund ist zu Gast bei Real Madrid (Dienstag, 21 Uhr) und die Bayern gastieren beim FC Barcelona (Mittwoch, 21 Uhr). Während der BVB nach hohen Siegen gegen Brügge und Glasgow mit breiter Brust anreist, hat der FC Bayern die 0:1-Niederlage bei Aston Villa vom letzten Spieltag gutzumachen.

Der VfB Stuttgart reist zudem am Dienstag nach Turin und trifft dort um 21 Uhr auf Juventus. Am Mittwoch um 18:45 Uhr ist Bayer Leverkusen zu Gast bei Stade Brest. Und am selben Tag um 21 Uhr empfängt RB Leipzig den FC Liverpool.

Quelle:„Kicker“