Der nicht gegebene Elfmeter in der Nachspielzeit zwischen Leverkusen und Frankfurt erhitzt weiter die Gemüter. Der Eintracht-Sportvorstand legt verbal nach.
Eintracht Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche hat mit Unverständnis auf die Aussagen von DFB-Schiedsrichterchef Knut Kircher reagiert. Es sei verständlich, dass er seine Schiedsrichter per se schützen wolle. „Damit tut er aber in diesem Fall seinen Schiedsrichtern und dem Fußball insgesamt keinen Gefallen“, sagte Krösche.
Kircher hatte in der TV-Sendung „Doppelpass“ bei Sport 1 den ausgebliebenen Elfmeterpfiff von Felix Brych nach einem Zweikampf zwischen Hugo Ekitikè und Jonathan Tah in der Bundesliga-Partie der Frankfurter bei Bayer Leverkusen verteidigt. Der 55-jährige Schiri-Boss bezeichnete die Entscheidung als „Ermessensspielraum“.
Für die Hessen war der Schubser von Tah an dem in der Luft frei vor dem leeren Tor stehenden Franzosen beim Stand von 1:2 ein klares Foul. „Wenn diese Aktion in der Nachbetrachtung in das Ermessen des Schiedsrichters fällt, dann öffnet dies einer Beliebigkeit Tür und Tor, die dem Fußball schadet“, sagte Krösche.
Der 44-Jährige übte zugleich generelle Kritik am Videobeweis. „Unser Spiel war ein Sinnbild für die fehlende Linie sowie die Irrungen und Wirrungen rund um den VAR“, sagte er. Bei zwei verhältnismäßig geringen Vergehen in der ersten Spielhälfte habe er sich gemeldet und eingriffen. Bei der umstrittenen Aktion in der Nachspielzeit sei dagegen nichts passiert. „Im Kontext zu der Handhabe der anderen Szenen muss der VAR in so einer Situation zu diesem Zeitpunkt eingreifen. So bleibt es unverständlich und nicht akzeptabel“, sagte Krösche.