Die neue Maschinenkanone Bushmaster M230LF kann auf Knopfdruck zwischen zwei Munitionsarten wechseln. Mit einer speziellen Airburst-Munition sollen Drohnen abgeschossen werden.
Im Ukrainekrieg hat sich die Bushmaster-Maschinenkanone bewährt. Die amerikanischen Kampfschützenpanzer vom Typ Bradley sind mit der Variante M242 bewaffnet. Die Waffe im Kaliber von 25 Millimetern ist durchschlagsstark und außerordentlich präzise. Auf kurze Distanz gelang es einem Bradley einen russischen T-90 Panzer auszuschalten („US-Schützenpanzer schalten Putins besten Panzer aus„)
Northrop Grumman hat nun eine neue Version der stärkeren M230 – Kaliber 30 Millimeter – vorgestellt. Sie verfügt jetzt über zwei verschiedene Zufuhrgurte und kann auf Knopfdruck die Munitionsart wechseln.
Ganze Familie von Bushmaster-Kanonen
Bei der M230 handelt es sich um eine sogenannte Chaingun, eine „Kettenkanone“. Das bedeutet, dass das Nachladen der Munition nicht durch den Rückstoß oder den Gasdruck der vorhergegangenen Patrone ausgelöst wird. Der Wechsel erfolgt über einen Kettenantrieb. Die Kette wird wiederum elektrisch angetrieben. Diese Technik führt zu einer besseren Verlässlichkeit und Präzision der Waffe, ist aber nur möglich, wenn die Maschinenkanone in einem größeren System, etwa einem Kampfschützenpanzer, verbaut wird.Bradley VS T90
Die doppelt ausgelegte Gurtzufuhr macht es nun möglich, schnell von einer Munitionsart auf die nächste zu wechseln. Typischerweise von panzerbrechenden Projektilen zu Explosionsgeschossen. Früher wurde die Munition daher gemischt, sodass immer auch einige von den richtigen Geschossen verwendet wurden. Effektiv ist das nicht.
Physische Vernichtung
Die M230LF ist ausdrücklich auf die Abwehr von Drohnen ausgelegt. In der zweiten Zufuhr soll XM1211-Munition verwendet werden. Diese Patrone im Kaliber von 30 x 113 Millimeter wurde speziell zur Luftabwehr entwickelt. Ein Hochfrequenzsensor im Geschoss erkennt Drohnen und bringt das Geschoss in der Nähe des Ziels zur Explosion. Der Splitterhagel – Airburst – zerstört dann die Drohne. Der Sensor ist eine Neuerung im Vergleich zu älteren Systemen, bei denen die Entfernung, in dem das Projektil explodiert, beim Abschuss eingestellt wird.
Im Ukrainekrieg werden Drohnen häufig elektronisch gestört, doch inzwischen werden Drohnen mit Kabelsteuerung eingesetzt, die auf diese Weise nicht abgewehrt werden können („Tod am Draht – Kampfdrohnen werden störungsfrei vom Glasfaserkabel gesteuert„). Beide Seiten arbeiten an Abwehrmaßnahmen, die gegnerischen Drohnen physisch vernichten. Neben Airburst-Munition werden auch spezielle „Jagd-Drohnen“ eingesetzt.