Diese Niederlage gegen den Erzrivalen schmerzt – und wie! Die Derby-Klatsche soll laut Coach Zorniger aber positive Folgen haben. Ob das klappt, das liege am Charakter seiner Fußballer.
Die Heim-Blamage gegen den Erzrivalen 1. FC Nürnberg hat der SpVgg Greuther Fürth in ungeahnter Weise die Laune vermiest. Trainer Alexander Zorniger hat die nächsten Tage und Wochen deshalb zum Charaktertest ausgerufen. Der Coach hofft, dass das 0:4 im Frankenderby eine Trotzreaktion der Mannschaft hervorruft. „Wenn du die richtigen Spieler hast, und davon gehe ich aus, dann kann es zeigen: So nicht!“, sagte er.
Dass dem „Kleeblatt“-Team am Samstag der nächste Kracher in der 2. Fußball-Bundesliga bevorsteht, nämlich das Auswärtsspiel beim FC Schalke 04, das sei vielleicht sogar ganz gut, meinte Zorniger. „Da kannst du dich nicht verpissen! Da kannst du dich nicht wegducken! Ich bin sicher, dass das den Jungs klar ist.“
Zorniger blafft: „Gute Stimmung geht mir auf den Sack“
Ein ganz schlechtes Zweikampfverhalten, kaum Ideen in der Offensive – die Mängelliste im Derby war lang. Und die Lage spitzt sich für die Fürther auch zu. Fünfmal nacheinander blieb die Spielvereinigung zuletzt ohne Sieg, in der Tabelle beträgt der Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsrang nur noch drei Zähler. Dabei waren die Franken als Außenseiter auf die Aufstiegsränge in die Saison gegangen.
Als Antwort auf eine Journalistenfrage nach der zuletzt dennoch guten Stimmung im Verein blaffte Zorniger: „Gute Stimmung geht mir auf den Sack! Und das schon seit Jahren. Gute Stimmung ist die Grundlage für Unzufriedenheit.“ Der meinungsstarke Coach ergänzte zwar schnell, dass dies „ein bisschen provokativ“ formuliert war.
Leistung ist gefordert
Aber seine Ansage will er verstanden wissen: Jetzt gilt es für die Fürther! Sollte jemand der Meinung sein, ohne harte Arbeit und Aufopferung bestehen zu können, der irre. „Das ist die interessanteste 2. Liga der Welt. Da muss man entsprechend Leistung abliefern“, sagte der Coach.
Dass auch ein künftiges Aufbäumen die Schmach gegen den „Club“ nicht ausmerzen kann, das ist Zorniger klar. Er erinnerte daran, dass ein Fürther 5:1-Sieg von 2014 heute noch als Sternstunde über allem stehe. „Und das 0:4 wird als Negatives mit dem Namen Zorniger, mit allen Spielernamen, in Einklang gebracht werden. Das ist extrem bitter.“