Lastwagen müssen wegen maroder Brücken auf andere Flussquerungen ausweichen. Das bedeutet für intakte Brücken eine Mehrbelastung und für Autofahrer mehr Staus.
Die NRW-Logistikwirtschaft befürchtet angesichts des maroden Zustandes vieler Rheinbrücken zunehmende Einschränkungen für den Verkehr. „Das Hauptproblem unserer Brücken ist, dass zum Zeitpunkt der Planung in den 1960er Jahren niemand die heutige Verkehrsbelastung auch nur annähernd vorgesehen hat“, sagte der Vize-Hauptgeschäftsführer des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen, Marcus Hover.
Da es bereits auf etlichen Rheinbrücken Gewichtsbegrenzungen für Fahrzeuge oder Staus durch Baustellen gebe, müssten Lastwagen immer häufiger ausweichen. „Damit wächst der Druck auf andere Brücken und wir haben ganz schnell einen Domino-Effekt“, verdeutlichte er. Dabei seien die Gütertransporte infolge der schwachen Konjunktur zurückgegangen und aktuell vergleichsweise niedrig. Sollte die Gesamtwirtschaft wieder wachsen, müsse mit einem sprunghaften Anstieg gerechnet werden.
Verbote bedeuten längere Fahrzeiten und mehr Spritverbrauch
Für die Logistikunternehmen bedeuteten Durchfahrtsverbote Mehrkosten durch längere Fahrzeit und höheren Spritverbrauch, die sie bei längerfristigen Verträgen nicht an die Auftraggeber weitergeben könnten. Zudem müssten die Speditionen seit Dezember eine höhere Lkw-Maut entrichten. Der Verband fordert, dass die Maut-Einnahmen des Bundes komplett in die Infrastruktur fließen und die Investitionen für alle Verkehrsträger deutlich angehoben werden. „Das merken wir jetzt an allen Ecken und Kanten, dass die Infrastruktur bröckelt“, betonte Hover.
Über die „Berliner Brücke“ auf der A59 in Duisburg dürfen nach dpa-Informationen ab sofort keine Schwertransporte ab 48 Tonnen mehr rollen.