Ein Überwachungssystem auf Basis Künstlicher Intelligenz wird in Kürze im Hamburger Billebad getestet. Es warnt, wenn ein Gast zu ertrinken droht. Eine wichtige Rolle spielt dabei eine Uhr.
Kleine Kameras und Künstliche Intelligenz: Bäderland will ab November im Hamburger Billebad KI als zusätzlichen Lebensretter einsetzen. Das System solle kein Personal ersetzen, sei aber eine wichtige Hilfe, sagte Bäderland-Sprecher Michael Dietel bei einer Vorstellung des Projektes im Stadtteil Bergedorf. Neun Spezialkameras sind über zwei Becken installiert, potenzielle Gefahrensituationen werden von der KI erkannt und direkt per Smartwatch als Alarm an die Badeaufsicht übermittelt.
Sicherheit durch Smartwatch-Alarm
Die Wasser-Aufsicht könne immer mal – beispielsweise durch Fragen von Gästen – kurz abgelenkt sein, sagte Dietel. „Die kamerabasierte Unterstützung aber ist immer da. Sie ist auf das Becken fokussiert und hat alle im Blick.“ Sie gibt den Angaben zufolge ein Signal auf die Uhr der Mitarbeiter, wenn Bewegungsmuster erkannt werden, die typisch für Unfall-Szenarien seien. „Sei es ein Herzinfarkt, ein Krampf oder jemand geht tatsächlich schon unter.“
Es seien noch einige datenschutzrechtliche Fragen zu klären, berichtete Dietel weiter. Aber er rechne damit, dass der Test im Laufe des Novembers starten könne. In dem Hallenbad wird das Überwachungssystem Lynxight verwendet. Nach Angaben der Verantwortlichen bleiben die Bilder nur am Standort und sollen schnell wieder gelöscht werden.
Weitere Standorte in Planung
Nach Angaben von Bäderland werden solche Überwachungssysteme bereits in anderen deutschen Städten eingesetzt. Nach dem Test in Bergedorf sollen weitere Hamburger Standorte dazukommen. Die Kosten für den Einsatz im Billebad bezifferte Bäderland auf „einen höheren fünfstelligen Betrag“.