Vermummte versuchen, das Uni-Präsidium zu besetzen und fliehen, als die Polizei kommt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen den Angriff laut FU nach wie vor verarbeiten.
Nach der versuchten Besetzung des Präsidiums der Freien Universität Berlin (FU) sind Strafanzeigen erstattet worden. Es gehe um den Verdacht des Landfriedensbruchs, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, um Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung, teilte die Polizei mit.
„Die betroffenen Mitarbeitenden stehen noch immer unter dem Eindruck der Geschehnisse“, teilte ein Sprecher des FU-Präsidiums auf Anfrage mit. Viele könnten ihre Aufgaben aktuell nicht fortsetzen. Ihnen sei unmittelbar nach dem Angriff psychologische Unterstützung angeboten worden. „Die Universitätsleitung gibt den Mitarbeitenden Zeit, die Geschehnisse zu verarbeiten.“
Der durch den Angriff entstandene Sachschaden im Gebäude sei erheblich, teilte der Sprecher weiter mit. Beziffern ließe er sich aber noch nicht. „Schmierereien an der Fassade des Gebäudes und der Eingangstür wurden noch am Abend des Angriffs durch technische Fachkräfte der Freien Universität Berlin entfernt“, hieß es.
Vermummte drangen in Präsidiumsgebäude ein
Mehrere Vermummte waren nach Polizeiangaben am Donnerstag gegen 13.10 Uhr in das Präsidiumsgebäude eingedrungen, beschädigten Mobiliar und Elektronik und brachten auch Möbel nach draußen. Es kam zu körperlichen Auseinandersetzungen mit Mitarbeitern. An die Fassade des historischen Gebäudes wurden Parolen und das Hamas-Dreieck gesprüht. Universitätspräsident Günter Ziegler sprach von einer „massiven Gewalttat“ und erheblichem Sachschaden.
Die Täter hängten den Angaben zufolge ein Transparent aus dem Fenster, auf dem mit Zerstörung von Technik gedroht wurde, sollte es zu einem Polizeieinsatz kommen. Acht Verdächtige sollen in unterschiedliche Richtungen geflohen sein, als die Polizei das Gebäude betrat. Die Beamten nahmen drei Frauen und eine diverse Person fest, wie die Polizei mitteilte. Sie kamen zunächst in Gewahrsam, die richterliche Bestätigung dafür stand am Vormittag noch aus. Etwa 190 Einsatzkräfte seien im Einsatz gewesen.