2023 machte die „Alibaba“ mit einem Unfall Schlagzeilen – jetzt ist die Yacht wieder Thema. Denn niemand geringeres als Google-Mitgründer Sergey Brin soll sie gekauft haben.
Tech-Milliardäre und Yachten sind nahezu untrennbar miteinander verwoben – wohin auch mit dem vielen Geld, das sie mit ihren Firmen verdienen? Ein Schiff für fast eine halbe Milliarde US-Dollar kommt da wie gerufen. Mark Zuckerberg und Jeff Bezos machen es auch nicht anders.
Google-Mitgründer Sergey Brin ist schon längere Zeit Eigner mehrerer Seefahrzeuge, doch seine 73 Meter lange „Dragonfly“ – sie soll immerhin 80 Millionen US-Dollar gekostet haben – wurde ihm offenbar zu klein. Das Schiff wird derzeit über den Makler Y.Co für 27 Millionen Euro zum Kauf angeboten.
Noch Anfang Oktober fragte der „Business Insider“, ob das ein Zeichen für einen Neuerwerb des derzeit achtreichsten Menschen der Welt sei, konnte darauf aber keine Antwort geben. Die renommierten Experten von „The Yacht Report“ melden nun: Sergey Brin soll ein neues Spielzeug, die „Alibaba,“ gekauft haben. Bei dem Schiff handelt es sich um eine 142 Meter lange Yacht, die auf etwa 450 Millionen US-Dollar geschätzt wird. Was Brin letztlich bezahlt hat, ist nicht bekannt.
Die „Alibaba“ wurde eigentlich für einen Russen gebaut
Obwohl die „Alibaba“ noch brandneu ist, hat sie bereits eine pikante Geschichte. Denn Sergey Brin war es nicht, der das riesige Schiff bei der deutschen Werft Lürssen in Auftrag gegeben hat. Das war übereinstimmenden Berichten zufolge Leonid Michelson.
Michelson ist ein russischer Oligarch, der sein Geld nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion mit Erdöl und Erdgas gemacht hat. Er steht in der westlichen Welt auf zahlreichen Sanktionslisten, weshalb er auch seine Yacht verlor. Großbritannien begründet die Sanktionen zum Beispiel mit Michelsons engen Verbindungen zur russischen Regierung und seiner Kontrolle über wichtige Energieversorger des Landes.
Die Sanktionen verbieten es westlichen Unternehmen, damit auch Lürssen, mit ihm Geschäfte zu machen. Doch die Arbeiten an der Yacht „Alibaba“ schritten fort. Vielleicht weil ein Rückbau nicht mehr möglich war, vielleicht aber auch, weil man sich sicher war, einen Abnehmer zu finden.
Der sei nun mit Brin gefunden, heißt es aus der Szene. Eine offizielle Stellungnahme ist nicht zu erwarten, die Branche spricht selten bis nie über ihre Kunden.
Mega-Yacht mit 142 Metern
Die „Alibaba“ ist mit 142 Metern auf Platz 12 der längsten Yachten der Welt. Sie löst die „Nord“ von Alexei Mordaschow ab. Die Schiffsdatenbank „Superyachtfan“ schreibt, dass die „Alibaba“ Platz für 24 Gäste und 45 Crewmitglieder bietet.
Womit die Yacht abgesehen von ihren zwei Hubschrauber-Landeplätzen außerdem aufwartet, ist nicht bekannt. Üblicherweise finden sich auf einem Schiff dieser Größe alle erdenklichen Annehmlichkeiten wie Kinos, Fitnessräume, Pools, Speisesäle mit Ausblick und großzügige Suiten.
Zuletzt war die „Alibaba“ in den Medien, da sie im Dezember 2023 aus ungeklärter Ursache das Tor des Trockendocks in Bremen-Vegesack rammte. Aktuell befindet sich das Schiff zur Seeerprobung nahe Helgoland, wo Lürssen alle Systeme und Funktionen der Yacht testet, ehe man sie dann ausliefert. „The Yacht Report“ geht davon aus, dass Brin im Rahmen der Übergabe einen neuen Namen finden wird.
Neben der „Dragonfly“ besitzt der Google-Milliardär noch weitere Schiffe mit diesem Namensschema, etwa die „Butterfly“ oder die „Firefly“. Möglicherweise bleibt er diesem Muster treu – die Frage ist nur, welches Tier mit „Fly“ im Namen zu einer derart riesigen Yacht passt.