Sie heiraten 15-Jährige, vermöbeln Hotelmanager, andere wollen mutmaßlich die deutsche Regierung stürzen. Eine Auswahl an Fauxpas, Eskapaden und Straftaten deutscher Adeliger.
Der deutsche Adel lebt in Zeiten großer Tragik. Geld und Gut besitzen viele Grafen, Freiherrn oder Fürsten längst nicht mehr. Und so hockt man in nasskalt bröckelnden Landsitzen und Schlössern, beraubt um Macht, enteignet vom deutschen Staat, und kämpft gegen schwindende Bedeutungslosigkeit.
Das ist, natürlich, überspitzt dargestellt. Trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, wie oft Blaublüter mit Fehltritten in den Medien landen. Boulevard und Regenbogenpresse freut’s, so mancher Adeliger ist fortwährend für eine Schlagzeile gut. Die Liste reicht von Protz-Prinz Marcus von Anhalt über AfD-Pöblerin Beatrix von Storch, bis zu einem echten Nachfahren Otto von Bismarcks.
Übrigens: Den Adel als Stand mit Vorrechten und eigenen internen Gesetzen gibt es – zum Glück – schon lange nicht mehr, genauer gesagt seit dem Kaiserreich. Die Preußen waren die ersten, sie schafften ihn vor mehr als 100 Jahren per Gesetz ab. Besondere Privilegien einer sehr kleinen hochadligen Minderheit waren damit offiziell Geschichte: etwa das Jagdrecht, eigene Gerichtsbarkeit, eigenes Erbrecht oder die Entbindung von der Wehrpflicht. Auch das blaublütige „von“ ist mittlerweile nur noch mehr oder weniger schmückender Bestandteil eines Namens.
Adel auf Abwegen: Von der Skandalhochzeit bis zum mutmaßlichen Regierungssturz
Was dieser Bedeutungsverlust offenbar bei manchem Blaublüter anrichtet, soll diese Galerie zeigen. Manche Eskapaden muten skurril und extravagant an, andere sind kontrovers oder sogar strafrechtlich relevant. Diese Liste liefert eine erlesene Auswahl deutschen Adels, der mit Fauxpas, Skandalen und Straftaten auf sich aufmerksam gemacht hat. Von zweifelhaften Hochzeiten mit viel zu junger Braut bis hin zu einem mutmaßlichen versuchten Sturz der Bundesrepublik Deutschland mithilfe von Waffengewalt.