Nach dem Brand in der Feuerwache von Stadtallendorf stellt sich die Frage, ob eine Brandmeldeanlage die Zerstörung des Standortes hätte verhindern können. Gesetzlich vorgeschrieben ist sie nicht.
Der verheerende Brand am Feuerwehr-Standort in Stadtallendorf facht Überlegungen zur Sicherung von Feuerwehrhäusern an. „Ich glaube, die Geschehnisse werden viele zum Nachdenken und Handeln anregen“, sagte Norbert Fischer, Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Hessen, der Deutschen Presse-Agentur. „Es wird sicher einen Diskussionsprozess geben“, erklärte auch Johannes Heger, Geschäftsführer und Sprecher des Hessischen Städte und Gemeindebundes.
In dem Gebäude, das am frühen Mittwochmorgen in Brand geraten war, war keine Brandmeldeanlage eingebaut. Nach Angaben des Stadtbrandinspektors der Feuerwehr Stadtallendorf, Patrick Schulz, ist dies während der Bauphase gutachterlich geprüft, doch eine Notwendigkeit zum Einbau einer Brandmeldeanlage nicht festgestellt worden. Rauchmelder seien gemäß den Vorschriften vorhanden gewesen.
Eine in der Leitstelle auflaufende Brandmeldeanlage sei für Feuerwehrhäuser nicht vorgeschrieben und für die Kommunen teuer, erklärte Fischer. „Das ist schon ein großer Kraftakt für den Haushalt.“ Es gebe Wehren, die mit einer solchen Anlage ausgestattet seien oder aktuell ausgestattet würden. Aber in vielen Häusern gebe es keine entsprechende Sicherung.
„Gerade weil in den Feuerwehr-Standorten viel Technik vorhanden ist und Akkus geladen werden, ist es aber schon sinnvoll, sie mit Brandmeldeanlagen auszustatten“, so Fischer. Ob eine solche Anlage in Stadtallendorf das Schlimmste hätte verhindern können, sei allerdings unklar, betonte er. „Dieser Brand hat sich rasend schnell ausgebreitet.“
Diskussion über Brandmeldeanlagen erwartet
„Die Diskussion um die Ausstattung der Feuerwehr-Stützpunkte mit Brandmeldeanlagen wird kommen“, sagte auch Heger. „Dabei gibt es aber einige Dinge zu berücksichtigen.“ So verursachten die Anlagen weitere Kosten, sie müssten regelmäßig technisch überprüft werden und könnten Fehlalarme auslösen. Auch hänge die Ausstattung vom Risikopotenzial der Häuser ab.
Das Feuer hatte unter anderem die Gerätehalle sowie ein knappes Dutzend Einsatzfahrzeuge der fast neuen Feuerwache vernichtet. Nach ersten Schätzungen von Kreisbrandinspektor Lars Schäfer entstand ein Schaden von 20 bis 24 Millionen Euro. Verletzt wurde bei dem Brand niemand.