Sat.1-Sendung: Tierquälerei-Vorwurf: TV-Koch Frank Rosin schweigt, Produktionsfirma äußert sich

Fernsehkoch Frank Rosin soll Flusskrebsen unnötig Leid zugefügt haben – er wurde angezeigt. Zu dem Vorwurf gibt es jetzt eine erste Stellungnahme.

Nach der Anzeige wegen des Verdachts der Tierquälerei gegen Frank Rosin nimmt ein Dienstleister den Fernsehkoch in Schutz – jedenfalls gegen einen Teil der Vorwürfe. Die Firma Goldencrew ist nach eigenen Angaben Food-Ausstatter der von Endemol produzierten Sat.1-Sendung „Wer kocht das Beste für die Gäste?“, in der die mutmaßlichen Tierschutzverletzungen stattgefunden haben.

Dienstleister nimmt Frank Rosin in Schutz

„In unserer Verantwortung lagen der Einkauf und die fachgerechte Aufbewahrung der Flusskrebse für diese Produktion“, erklärte Jan Nöhre, der Chef des Leverkusener Unternehmens. „Dieser Verantwortung sind wir möglicherweise nicht in vollem Maße nachgekommen. Dass nun Herr Frank Rosin belastet wird, ist somit nicht korrekt. Vielmehr war er für diese Situation nicht verantwortlich.“

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Der Deutsche Tierschutzbund hatte Rosin nach eigenen Angaben beim Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung im Kreis Recklinghausen unter anderem angezeigt, weil der Koch Flusskrebse vor deren Zubereitung in einer wasserlosen Schale transportiert und zwischengelagert hat. Dies sei „offensichtlich ordnungswidrig“. 

Zu einem weiteren, möglicherweise schwerwiegenderen Vorfall, bezog das Unternehmen keine Stellung. Rosin hatte in der Sendung mindestens eines der Tiere lebendig in einen Topf mit heißem Fett geworfen – dies wäre ebenfalls ein Verstoß gegen Tierschutzgesetze. „Die Sendungsaufzeichnung lässt darauf schließen, dass der qualvolle Tod der Krebse mehrere Minuten gedauert haben muss“, so der Tierschutzbund.

Das Management des TV-Kochs – ihm droht möglicherweise eine Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro – verwies auf stern-Anfrage auf den ausstrahlenden Sender Sat.1. Dort teilte eine Sprecherin nach mehreren Nachfragen mit, dass man sich vorerst nicht zu den Vorwürfen äußern wolle. Die Produktionsfirma Endemol erklärte: „Wir als Produktionsfirma sind uns der Mitverantwortung in dem Vorfall bewusst und bedauern dieses sehr.“

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