Der Ernst-Rietschel-Kunstpreis würdigt alle zwei Jahre herausragendes bildhauerisches Schaffen. Vorbild ist ein sächsischer Meister dieses Fachs – der machte über seine Heimat hinaus Furore.
Der Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Skulptur 2024 geht an die ägyptisch-amerikanische Künstlerin Iman Issa. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung ist nach Angaben der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden mit einer Ausstellung verbunden, in der skulpturale Arbeiten und Fotografien von ihr im Albertinum gezeigt werden. Isaa gilt als eine der wichtigsten in Deutschland lebenden Künstlerinnen. Sie verhandele in ihrem Werk die politische Ästhetik unterschiedlicher Gegenwarten, würdigte die Jury die Künstlerin.
1979 in Kairo geboren, lebt und arbeitet sie unter anderem in Wien und Berlin. Die Geschichte von Museen und Sammlungen ist laut Mitteilung ein Schwerpunkt ihrer Arbeit, in der sie sich mit den Orten, den Werken und ihren Präsentationen auseinandersetzt. Sie kombiniere auf klare und präzise Formen reduzierten Objekte häufig mit Texten, die überraschende Sichtweisen offenbaren.
Master in New York und Professur in Wien
An der Columbia University in New York machte Issa 2007 ihren Master of Fine Arts, 2020 erhielt sie eine Professur für performative Bildhauerei an der Akademie der bildenden Künste Wien. Ihre Werke waren zuletzt in der Kunsthalle Lissabon, im Museu d’Art Contemporani de Barcelona oder im Museum of Modern Art New York ausgestellt.
Der Ernst-Rietschel-Kunstpreis für Skulptur wird seit 1991 alle zwei Jahre vergeben. Er erinnert an den sächsischen Künstler Ernst Rietschel (1804–1861), der zu den bedeutendsten deutschen Bildhauern des Spätklassizismus gehört und unter anderen das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar und das Lessing-Denkmal in Braunschweig schuf.