Die einen liebten sie wegen des romantischen Farbtons. Den anderen waren die lichtschwachen Berliner Gaslaternen schon immer zu dunkel. Klar ist: Der Siegeszug der LED-Lampen ist nicht zu stoppen.
Die alten Berliner Gaslaternen mit ihrem warmen Farbton, aber eher schwachen Licht, sehen langsam aber sicher ihrem Ende entgegen. Inzwischen sind schon mehr als zwei Drittel der Laternen unter anderem auf moderne und sparsame LED-Technik umgerüstet. Von den ursprünglich 44.000 Gasleuchten betreibe das Land derzeit noch 17.000, antwortete der Senat auf eine CDU-Anfrage. „Mit jeder umgerüsteten Gasleuchte reduziert sich die CO2-Emission um rund eine Tonne jährlich.“
Einige tausend Gaslaternen sollen wegen des Denkmalschutzes erhalten bleiben. Zuletzt wurden jährlich etwa 1500 bis 2000 Laternen von Gasbetrieb auf Strom umgestellt.
Nach früheren Angaben des Senats haben die Gaslampen einen Energiewert von rund 1000 Watt und verbrauchen im Jahr 4470 Kilowattstunden Energie an Gas. Eine vergleichbare LED-Leuchte habe einen Anschlusswert von 20 Watt bei einem Verbrauch von 84 Kilowattstunden Strom pro Jahr.
2008 kostete das Gaslicht das Land Berlin 13 Millionen Euro, pro Laterne machte das damals knapp 300 Euro aus. Seitdem ist Gas deutlich teurer geworden. Die Betriebskosten für die elektrischen Leuchten betrugen damals nur ein Zehntel.
Berlins Gaslaternen gibt es seit etwa 200 Jahren, anfangs nur in wenigen Straßen, später in fast allen Teilen der Stadt. Viele Menschen mögen den Farbton des Lichts und die prunkvollen Verzierungen der Lampen. 2006 beschloss der Senat, die Lampen wegen des Energieverbrauchs umzurüsten. Einige Jahre später begann der Umbau. Eine Initiative setzte durch, dass ein kleiner Teil der Laternen erhalten bleibt – und kämpft weiter für den Erhalt.