Barrierefreiheit: Stadt aus der Sicht von Menschen im Rollstuhl kennenlernen

Wie leicht kommt man im Rollstuhl in ein Geschäft? In Hanau können Nicht-Gehbehinderte das selbst ausprobieren. Möglich macht das ein Projekt der „Lego Oma“.

Bei dem Projekt „Perspektivwechsel“ in Hanau können Menschen ohne Gehbehinderung bei einer Tour durch die Innenstadt die Welt aus der Perspektive eines Menschen im Rollstuhl kennenlernen. Die Rollstühle werden von der „Lego Oma“ Rita Ebel, die für ihre bunten Auffahrhilfen weit über die Grenzen Hanaus bekannt ist, und ihrem Team bereitgestellt. Sie begleiten auch die Tour, die quer durch die City führt. 

Bei dem Projekt gehe es auch darum, Geschäfte für das Thema Barrierefreiheit zu sensibilisieren, erklärt Gabriele Schaar-von Römer, eine ehrenamtliche Helferin im Team der „Lego Oma“. Das ist nach ihrer Ansicht im Sinne der gesamten Stadt: „Wie will ich die Innenstadt beleben, wenn ich einen Teil der Menschen ausschließe?“, sagt sie.

Verband begrüßt Projekte zur Förderung der Empathie

Der Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen begrüßt Projekte wie „Perspektivwechsel„, die dazu dienten, das Verständnis und die Empathie für die Situation von Menschen mit Behinderung zu erhöhen und zu verbessern. Allerdings könnten solche Aktionen meist nur einen kleinen Ausschnitt von Barrieren und Herausforderungen für Menschen mit Unterstützungsbedarf im Alltag bewusst machen, erklärt Bernd Bark, Sprecher des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen. „Uns allen sollte immer klar sein, dass es eine Vielzahl von Menschen mit verschiedenen Formen der Behinderung gibt, die für ihren Alltag somit auch die unterschiedlichsten Angebote der Unterstützung benötigen.“