Die Letzte Generation machte durch etliche Aktionen Schlagzeilen. Jetzt wurde eine Teilnehmerin verurteilt – und das nicht zum ersten Mal. Die Frau muss eine vierstellige Summe zahlen.
Eine der aktivsten Klimademonstrantinnen der Gruppe Letzte Generation ist nach Protestaktionen in Berlin erneut verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten verhängte 4200 Euro Geldstrafe gegen Lilli Gomez. Die 24-Jährige wurde wegen Nötigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung schuldig gesprochen. Die Aktionen seien keine kurzen Störungen gewesen und hätten nichts für den Klimaschutz bewegt, sagte die Vorsitzende Richterin in ihrer Urteilsbegründung.
Interview letzte Generation 9:47Im aktuellen Prozess ging es zum einen um Straßenblockade der Letzten Generation im November 2023 im Stadtteil Treptow, bei der sich die 24-Jährige an der Fahrbahn festgeklebt hatte. Zum anderen ging es darum, dass die junge Frau im vergangenen Dezember zusammen mit einem weiteren Aktivisten einen Weihnachtsbaum vor einem Einkaufszentrum in Berlin-Mitte mit oranger Farbe besprüht hatte.
Letzte Generation: Angeklagte spricht von „friedlichem, zivilen Protest“
Gomez hatte ihre Beteiligung in beiden Fällen zugegeben. „Ich mache Protest, weil unsere Zukunft auf dem Spiel steht“, sagte die Angeklagte. Es habe sich um „friedlichen, zivilen Protest“ gehandelt. Ihre Verteidigerin plädierte auf Freispruch.FS Letzte Generation in Berlin 1830
Das Gericht entschied auf eine Strafe von 280 Tagessätzen zu je 15 Euro. Einbezogen wurde eine frühere Verurteilung der 24-Jährigen zu einer Geldstrafe. Bei der Strafhöhe sei berücksichtigt worden, dass die Klimaaktivistin altruistisch handelte, also keine eigennützigen Ziele verfolge, sagte die Richterin. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.