Die Flut im Ahrtal ist mehrere Jahre her, doch die Erinnerung daran ist bei den Menschen in der Region noch immer präsent. Ein Gedenkprojekt wird nun sichtbar.
Gut drei Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal ist mit der Aufstellung einer ersten Gedenkstele in Müsch (Landkreis Ahrweiler) ein sichtbares Zeichen für ein Erinnerungsprojekt gesetzt worden. Zu der Veranstaltung seien rund 50 Menschen gekommen, darunter auch viele Bürgermeister, sagte Annette Holzapfel von der Bürgerinitiative „MemoriAHR“. Die Stele soll Teil eines „Wegs der Erinnerung“ werden, der durch alle von der Flut betroffenen Orte führen soll.
Mit dem Projekt will die Initiative an die Erlebnisse während der Flut, aber auch an Krisenbewältigung, Wiederaufbau und Solidarität erinnern. Die Stimmung bei der Enthüllung sei positiv gewesen, sie markiere den Beginn der Erinnerungskultur in der Region, sagte Holzapfel. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger hätten sich beteiligt und auch viele Kommunen habe man für das Projekt gewinnen können.
Insgesamt sollen in Rahmen des Projekts 34 Stelen mit je vier Informationstafeln entstehen. „Sie berichten über Flutgeschehen, Krisenbewältigung, Wiederaufbau, über infolge der Flut entstehende Leuchtturmprojekte und Themen, die den Orten besonders wichtig sind wie Hochwasserschutzmaßnahmen, Einsätze der Blaulichtfamilie oder Weinbau und Tourismus nach der Flut“, heißt es von der Initiative. Das Projekt wird von einer virtuellen Ausstellung begleitet, auf die mit QR-Codes an den Säulen hingewiesen werden soll. Die Ausstellung ist laut Bürgerinitiative ab Dezember online.
Bei der Flutkatastrophe 2021 waren in Rheinland-Pfalz 136 Menschen ums Leben gekommen, 135 davon im Ahrtal. Ein Mensch gilt noch immer als vermisst. Tausende Häuser wurden zerstört, Straßen und Brücken weggespült.