Bei Tumulten unter Fußballanhängern in Köln sind neun Polizeibeamte teils schwer und ein Mann lebensgefährlich verletzt worden. Nach Polizeiangaben vom Donnerstagabend wurde der polnische Fußballfan in der Innenstadt während eines Streits mit einer anderen Gruppe mit einem spitzen Gegenstand niedergestochen. Polizisten nahmen einen 17-jährigen mutmaßlichen Tatbeteiligten vor dem Domhauptportal fest. Nach dem Täter wurde gefahndet.
Der 32-Jährige wurde notoperiert. Er gehörte laut Polizei zu einer Gruppe von Fußballanhängern, die in Richtung Dom unterwegs waren, um sich dort einem geplanten Fanmarsch zum Rheinenergiestadion anzuschließen. Dort fand am Abend das Abschiedsspiel des Fußballweltmeisters Lukas Podolski statt.
Eine Stunde nach dem Angriff kam es vor dem Dom zu einer Auseinandersetzung zwischen polnischen Fußballanhängern und einer anderen Gruppe. Als Bereitschaftspolizisten dazwischen gingen, gab es demnach Tumult. Aus der Gruppe von mehreren hundert Fußballanhängern seien die Polizistinnen und Polizisten sowie filmende Touristen mit Steinen und Flaschen beworfen worden.
Neun Beamte wurden verletzt, zwei von ihnen so schwer, dass sie dienstunfähig waren. Die Polizei setzte Schlagstöcke und Reizgas ein. Die Ermittler werten nun Videomaterial aus, um die Tatverdächtigen zu identifizieren. Die Polizei untersagte den geplanten Fanmarsch zum Stadion und begleitete die polnischen Fußballanhänger zu Sonderbahnen, mit denen sie ins Stadion gebracht wurden.