Schiffsbrand: Goldschmidt: Große Gefahr durch zunehmenden Tanker-Verkehr

Der Brand des Öltankers „Annika“ sorgt auch Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt. Er sieht die Ostsee in Gefahr durch zunehmenden Tanker-Verkehr.

Angesichts des auf der Ostsee in Brand geratenen Tankschiffs „Annika“ hat Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt erneut vor der steigenden Gefahr einer Ölkatastrophe gewarnt. „Dieser brennende Tanker zeigt einmal mehr, wie groß die Gefahr für die Meeresumwelt durch den zunehmenden Tankerverkehr in der Ostsee ist“, sagte der Grünen-Politiker. 

Besonders besorgniserregend sei die Zunahme alter und unterversicherter russischer Öltanker der sogenannten Schattenflotte, die gegen die Folgen derartiger Havarien nicht versichert sei, sagte Goldschmidt. „Das Risiko einer Ölkatastrophe steigt. Und dieses Öl würde vor allem an unseren Stränden von Fehmarn bis nach Eckernförde landen, wie Greenpeace-Untersuchungen aus der Kadettrinne zeigen.“ Goldschmidt hat sich demnach bereits mit einem Brief an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gewandt.

Greenpeace-Auswertungen

Die Umweltorganisation Greenpeace hatte Schiffsbewegungen in der Ostsee ausgewertet. Demnach haben die Fahrten von Rohöltankern seit Januar 2021 um 70 Prozent zugenommen. Gleichzeitig habe sich das Durchschnittsalter der Tanker von 8,9 Jahren im Jahr 2021 auf 16,6 Jahre im Jahr 2024 erhöht. Viele Schiffe seien unzureichend versichert.

Das Feuer an Bord der „Annika“ hat am Vormittag einen Großeinsatz ausgelöst. Die Ladung des 73 Meter langen Schiffs besteht nach Angaben des Havariekommandos aus etwa 640 Tonnen Öl. Das 12 Meter breite Schiff war den Angaben zufolge auf dem Weg von Rostock nach Travemünde.