Der Mord an einer Studentin im deutsch-polnischen Grenzgebiet fordert Ross und Rogov im „Polizeiruf 110: Wasserwege“. Wie gut ist der Krimi?
Der erste „Polizeiruf 110“ der neuen Sonntagskrimisaison steht auf dem Programm. Im „Polizeiruf 110: Wasserwege“ (13. Oktober, 20:15 Uhr, das Erste) ermitteln diesmal die Kommissare Vincent Ross (André Kaczmarczyk, geb. 1986) und Karl Rogov (Frank Leo Schröder, geb. 1961) im Fall einer im deutsch-polnischen Grenzgebiet ermordeten Studentin.
Darum geht’s in „Polizeiruf 110: Wasserwege“
In der Nähe von Eberswalde wird am Ufer des Finowkanals eine polnische Studentin der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung tot in einem Kanu aufgefunden. Sie arbeitete an ihrer Masterarbeit über die Nutzung der Wasserstraßen und den Eberswalder Hafen.
Die Kommissare ermitteln entlang der alten Wasserstraße in einem Schiffshebewerk, in besagtem Hafen und in einem Kanuclub. In Letzterem hatte am Abend zuvor ein Professor der Hochschule mit Studentinnen und Studenten seinen Geburtstag gefeiert – das spätere Opfer war auch dabei. Als Rogov und Ross das Handy der Toten auswerten, stoßen sie allerdings auf eine weitere ernstzunehmende Spur…
Lohnt sich das Einschalten?
Ja, der „Polizeiruf 110: Wasserwege“ ist ein ganz klassischer und bis zum Schluss spannender Whodunit-Krimi mit vielen interessanten und sympathischen Details – über die Region, die Figuren und vor allem in der Kommunikation der Figuren untereinander. Der Plot und die Inszenierung, in der viele Szenen auf oder am Kanal spielen, was auch atmosphärisch bestens in die Jahreszeit passt, halten einige Wendungen bereit.
Dass dieser Krimi eigentlich nur in der kleinen charmanten Stadt im Landkreis Barnim in Brandenburg spielen kann, hat für die Filmemacher unterschiedliche Gründe. „Bei der Verortung der Geschichte hatten wir von Beginn an Eberswalde im Blick. Und das nicht nur wegen der besonderen Lage, unmittelbar am Oder-Havel-Kanal, auf halbem Weg zwischen Berlin und der deutsch-polnischen Grenze“, erklärt Produzent Frank Schmuck dem Sender rbb. Eberswalde sei auch „eine Stadt im Wandel. Nach den schwierigen Jahren der Nachwendezeit hat sich die Stadt super entwickelt. Fast schon symbolisch stehen dafür die beiden grandiosen Hebewerke. Bewahrenswertes wird erhalten, Neues zugelassen“, fährt er fort. Eberswalde sei für das Krimiteam mehr als nur eine Kulisse gewesen. Die Stadt liefere mit ihrem historischen und sozio-kulturellen Background den idealen Raum für diese Geschichte.
In diesem Raum bewegt sich das stets wechselnde Ermittlerteam. Als Hauptermittler an der Seite des unkonventionell exaltierten und einfühlsamen Vincent Ross ist diesmal wieder der bodenständige Karl Rogov im Fokus – kleine private Details inklusive. Die beiden überzeugen in all ihrer Unterschiedlichkeit im Zusammenspiel auf ganzer Linie. Gleiches gilt aber auch für den restlichen Cast, dem in einer Episodenhauptrolle auch ein bärtiger Wanja Mues (50) angehört – nur die Augen verraten den Hamburger, der seit zehn Jahren als Privatermittler Leo Oswald in der Neuauflage von „Ein Fall für zwei“ (seit 2014, ZDF) erfolgreich ist.