Im Prozess gegen einen US-Soldaten auf dem Militärflugplatz Spangdahlem sind die Beweise gesichtet und die Zeugen gehört. Die Beratung der Jury jedoch dauert an.
Die Entscheidung im Prozess gegen einen US-Soldaten wegen einer tödlichen Messerattacke auf einen 28-Jährigen steht weiter aus. Am Freitagmorgen hat sich die Jury des US-Militärgerichts in Spangdahlem erneut zur Beratung zurückgezogen.
Die acht Geschworenen beraten mit Pausen bereits seit Mittwochabend hinter verschlossenen Türen. Sie entscheiden in dem Prozess über die Schuld oder Unschuld des Angeklagten.
Im August 2023 war es auf der traditionellen Säubrennerkirmes in Wittlich zu der Tat gekommen. Danach waren zwei Soldaten festgenommen worden. Es hatte einen Streit aus unklarem Grund gegeben, der in einem Gerangel und schließlich der Messerattacke gemündet ist. Im Laufe der Ermittlungen war der zweite Soldat nach Angaben der Air Base bereits durch eine außergerichtliche Maßnahme bestraft worden.
Die Strafverfolgung wurde gemäß einem Zusatzabkommen zum Nato-Truppenstatut von den deutschen Behörden an die US-Militärjustiz abgegeben. Der 26-jährige Soldat ist nach amerikanischem Recht unter anderem angeklagt wegen nicht geplanten oder nicht vorsätzlichen Mordes („unpremeditated murder“). Ihm droht bei einem Schuldspruch lebenslange Haft. Zudem werde er dann unehrenhaft aus dem Militär entlassen, hieß es. Die Verteidigung hatte die Unschuld des Angeklagten beteuert.