Ab 15. Dezember gilt bei der Bahn ein neuer Fahrplan. Er bringt Reisenden aus NRW mehr ICE-Verbindungen – aber auch höhere Fahrpreise.
Wieder mehr Fernzüge, mehr Verbindungen ins Ausland – aber auch höhere Ticketpreise: Die Deutsche Bahn hat den Fahrplan für das kommende Jahr vorgestellt. Die wichtigste Nachricht für Nordrhein-Westfalen: Die monatelange Ausdünnung des ICE-Fahrplans soll ab dem 15. Dezember wieder ein Ende haben.
Anfang August hatte die Bahn kurzfristig angekündigt, vorübergehend jeden 20. Fernzug in NRW zu streichen. So gibt es zum Beispiel zwischen Bonn und Berlin derzeit pro Tag nur noch fünf und nicht neun Direktverbindungen nach Berlin. Begründet hatte die Bahn das mit einer begrenzten Kapazität bei der Infrastruktur durch Baustellen. Dass weniger Züge fahren, sollte sich positiv auf die Zuverlässigkeit auswirken. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) hatte sich damals besorgt über die Auswirkungen der Fahrplan-Reduzierung gezeigt.
Ab 15. Dezember sollen die Fernzüge nun weitgehend wieder nach dem regulären Plan fahren, teilte die Bahn mit. Städte wie Aachen, Düren, Mönchengladbach, Krefeld und Gütersloh seien dann wieder wie gewohnt an die Hauptstadt angebunden. Allerdings müssten sich Reisende auch 2025 wieder darauf einstellen, dass es durch Baustellen Einschränkungen und Änderungen im Fahrplan gebe. Vor allem im Sommer 2025 werde es vom 6. Juni bis 9. August wegen Bauarbeiten Anpassungen im Fahrplan geben.
Mehr Verbindungen nach Brüssel und Amsterdam
Auch einige Verbesserungen im Fahrplan werde es geben, kündigte die Bahn an. So werde das Angebot von NRW nach Belgien und in die Niederlande ausgebaut. Auf der Strecke zwischen Köln und Amsterdam sollen Züge künftig im Zwei-Stunden-Takt fahren. Allerdings werden die Züge wegen eines großen Bauprojekts am Niederrhein monatelang über Mönchengladbach statt über Düsseldorf fahren und dadurch etwas länger unterwegs sein. Auf der ICE-Verbindung Frankfurt–Köln–Aachen–Brüssel fährt ab Mitte Dezember abends ein zusätzlicher Zug in jede Richtung.
Für Reisende von Köln nach Berlin setzt die Bahn freitags und sonntags künftig zusätzliche Sprinter ein. Die Züge fahren ohne Zwischenhalt und brauchen für die Strecke in die Hauptstadt laut Fahrplan nur gut vier Stunden. Eine neue Verbindung gibt es abends auch aus dem Ruhrgebiet von und nach München.
Gleichzeitig würden einige schwach ausgelastete Züge etwa am sehr frühen Sonntagmorgen gestrichen. Unter anderem bei der noch recht neuen IC-Verbindung zwischen Münster, Siegen und Frankfurt kürzt die Bahn ihr Angebot. Reisende müssen auf der Strecke häufiger auf Regionalzüge umsteigen.
Bahntickets werden teurer
Der neue Fahrplan ist ab dem 16. Oktober buchbar und gilt ab dem 15. Dezember. Bis dahin können die Tickets für das nächste Jahr noch zu den bisherigen Preisen gekauft werden. Mit dem Fahrplanwechsel hebt die Bahn die Fahrkartenpreise an.
Teurer werden unter anderem die sogenannten Flexpreise, laut Bahn um rund 5,9 Prozent. Mit diesen Tickets sind Kundinnen und Kunden auf der gebuchten Verbindung nicht an einen bestimmten Zug gebunden, sondern können an dem Tag jeden beliebigen Fernzug auf der Strecke nehmen.
An den Spar- und Supersparpreisen, mit denen eine feste Zugbindung einhergeht, ändert sich zum Fahrplanwechsel hingegen nichts. Auch die Preise für die Rabatt-Abos Bahncard 25 und Bahncard 50 bleiben stabil.