Kalte Jahreszeit: Den Garten winterfest machen: So überdauern Ihre Pflanzen Frost, Eis und Schnee

Nicht nur Pflanzen, sondern auch Gartenmöbel leiden im Winter. Wenn Sie im Frühjahr keine bösen Überraschungen erleben wollen, sollten Sie Ihren Garten zeitnah winterfest machen.

Auch wenn der Winter seinen Höhepunkt erst im neuen Jahr erreicht, machen die sinkenden Temperaturen vielen Gartenbewohnern jetzt schon zu schaffen: Sensible Pflanzen wie Rosen und Kamelien, junge Bäume oder auch viele winterharte Kübelpflanzen sind besonders anfällig für Frostschäden und müssen vor der zunehmenden Kälte geschützt werden. Das Gleiche gilt auch für empfindliche Gartenmöbel und rostanfällige Gartengeräte, die den Winter nicht im Freien verbringen sollten – und wenn, dann nur mit einem entsprechenden Schutz. Mit welchen Tipps und Tricks Ihr Garten die kalte Jahreszeit unbeschadet übersteht, wird im Folgenden zusammengefasst.

Checkliste für den Garten: die wichtigsten Schritte

1. Der Rasen

Spätestens Ende November sollten Sie zum letzten Mal in diesem Jahr Ihren Rasen mähen – danach macht es keinen Sinn mehr, da Sie ihm gegebenenfalls sogar schaden, wenn er zu kurz geschoren den Winter überstehen muss. Stellen Sie Ihren Rasenmäher am besten höher ein, damit Ihr Rasen auch in der kalten Jahreszeit genügend Sonnenlicht einfangen kann und ungebetenen Gästen wie Moos keine Angriffsfläche bietet. Und auch wenn Sie glauben, das Gras vor der Kälteperiode noch einmal düngen zu müssen, raten Ihnen Experten das Gegenteil. Denn Fakt ist: Die Nährstoffe können von dem Gras nicht mehr aufgenommen werden und landen somit nur im Grundwasser. Vor dem eigentlichen Wintereinbruch sollten Sie auch das restliche Laub einsammeln, damit der Rasen genügend Licht bekommt.

API Gartenvlies

2. Die Pflanzen

Die meisten Stauden im Garten überstehen den Winter problemlos und müssen nicht einmal zurückgeschnitten werden. Das gilt jedoch nicht für sensible Pflanzen wie zum Beispiel Rosen: Ihre Trübe dürfen nur um ein Drittel gekürzt werden, um sie vor Frost zu schützen. Anschließend sollte Sie diese mithilfe von Rindenmulch oder Fichtenreisig gegen die Kälte wappnen. Winterharte Kübelpflanzen hingegen können, wie der Name schon vermuten lässt, das ganze Jahr über im Freien stehen bleiben – dennoch benötigen auch Sie ein wenig (Frost-)Schutz. Mit entsprechenden Schutzmaterialien wie Luftpolsterfolie, Gartenvlies oder Styroporplatten können Sie die Pflanzen winterfest machen: Mit der Folie umwickeln Sie die Pflanze, mit dem Vlies bieten Sie einen Rundum-Schutz und das Styropor wird unter den Kübel geschoben. Danach stellen Sie die Pflanzen am besten an einen windgeschützten Platz, beispielsweise vor die Hauswand. Nicht winterharte und mediterrane Kübelpflanzen sollten dafür in jedem Fall im Keller oder in der Garage überwintern, da sonst ihreWurzelballen erfrieren könnten.

3. Blumen- und Gemüsebeete

Auch Frühblüher wie Krokusse können im Blumenbeet überwintern
© v_zaitsev

Bevor Sie die letzten Laubblätter entsorgen, können Sie damit auch Ihre Beete abdecken – vorher sollten Sie jedoch noch alle abgestorbenen oder verwelkten Pflanzenrest abschneiden. Wenn kein Laub mehr über ist, können Sie Ihre Blumen- und Gemüsebeete auch mit Gartenvlies zudecken. Noch besser ist jedoch frischer Kompost: Er kann den Winter über reifen und bietet den Pflanzen einen idealen Nährboden, wenn sie im Frühjahr neue Triebe entwickeln. Wenn Sie einen Kräutergarten haben, können Sie auch Tannen- oder Fichtenzweige verwenden, um die Kräuter vor der Kälte zu schützen. Wenn Frühblüher (u.a. Krokusse, Tulpen oder Narzissen) in Ihrem Blumenbeet überwintern sollen, müssen Sie die Knollen noch vor dem ersten Frost in die Erde pflanzen. Dann überstehen Sie den Winter meist problemlos.

4. Bäume und Sträucher

Eine Faustregel besagt, dass Bäume und Sträucher im Oktober zurückgeschnitten werden sollen. Da der erste richtige Frost jedoch noch auf sich warten lässt, haben Sie immer noch die Möglichkeit dazu: Durch das Stutzen zu langer, blattloser, abgestorbener oder auch kranker Äste und Zweige von unten wachsen neue Triebe besser und schneller nach. Bei Obstbäumen ist es wichtig, die alten Äste direkt am Stamm abzuschneiden – am besten immer über jüngeren Trieben. Wenn Sie Ihre Hecke zurückschneiden wollen, können Sie diese ordentlich ausdünnen und verkleinern. Sobald der erste Frost einsetzt, ist es wichtig, Ihre Bäume und Sträucher nicht mehr zu stutzen, da sich die Schnittstellen nicht mehr schließen. Mit einem Kalkanstrich können Sie junge Bäume zusätzlich schützen, alternativ hilft auch eine Jute-Ummantelung oder eine Schilfrohrmatte gegen Frost. 

5. Der Gartenteich

Ein Loch im zugefrorenen Gartenteich schützt Fische vor dem Ersticken
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Im Winter ziehen sich die Fische im Gartenteich zurück: Genauer gesagt fallen sie in der kalten Jahreszeit in eine Art Winterstarre, damit ihr Stoffwechsel runterfährt und sie ohne Nahrung und wenig Sauerstoff bis zum nächsten Frühling auskommen können. Normalerweise harren die Tiere in den tieferen Wasserschichten aus, sodass ihnen keinerlei Gefahr droht, wenn der Teich in den oberen Schichten gefriert. Sollte das Wasser jedoch komplett zufrieren, können die Fische darin ersticken. Sie können das Risiko minimieren, indem Sie den Winter über einen Eisfreihalter, ggf. auch mit Senkklammern (bei Dauerfrost) auf der Wasseroberfläche platzieren – er sorgt dafür, dass der Teich nicht komplett gefrieren kann. Möglich wird das durch einen Styropor-Ring, der eine isolierende Wirkung auf das Wasser hat.

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6. Der Wasseranschluss

Wenn Sie einen Außenwasseranschluss im Garten haben, sollten Sie die Leitungen vor dem ersten Frost schützen, indem Sie diese komplett leeren – andernfalls besteht die Gefahr, dass Restwasser darin gefriert, sich also ausdehnt und die Rohre dadurch zum Platzen bringt. Am besten schließen das Hauptventil zu den Außenleitungen den Winter über, anschließend drehen Sie den Wasserhahn im Garten auf, damit das restliche Wasser hinausfließen kann. Um sicherzugehen, dass sich kein Wasser mehr in den Leitungen befindet, können Sie das Entwässerungsventil im zweiten Schritt öffnen, um das Restwasser aufzufangen.

7. Die Gartengeräte

Auch die Geräte müssen winterfest gemacht werden, damit sie nicht rosten. Hier reicht es nicht, Rasenmäher und Co. einfach nur trocken zu lagern – stattdessen sollten die Gartengeräte gründlich gereinigt werden, bevor der Winter einbricht. Wichtig: Nehmen Sie Elektrogeräte zuerst vom Strom, bevor loser Abfall wie Blattwerk, Gräser und Erde mit den Händen oder mit einem kleinen Besen entfernt wird. Erste Rostflecken hingegen werden mit Stahlwolle bekämpft und Harzflecken mit Waschbenzin. Weitere Frostschutzmaßnahmen können Sie ansonsten auch den entsprechenden Handbüchern der jeweiligen Geräte entnehmen, sofern Ihnen diese noch vorliegen.

8. Die Gartenmöbel

Schnee und Eis schaden vielen Gartenmöbeln im Winter
© PaulMaguire

Zu guter Letzt dürfen auch die Gartenmöbel nicht außer Acht gelassen werden. Auch wenn die meisten Materialien recht winterfest sind, wie zum Beispiel Tische und Stühle aus Rattan oder Aluminium, so machen ihnen hohe Minustemperaturen und auch die Sonneneinstrahlung auf Dauer zu schaffen. Am besten ist es für die Gartenmöbel, wenn sie diese den Winter über kühl und trocken einlagern – da vor allem Holz zu viel Wärme nicht sonderlich mag, wenn es den Rest des Jahres im Garten verbringt.  Ein Keller oder die Garage sind also die idealen Orte, damit Ihre Gartenmöbel den Winter unbeschadet überstehen. Alternativ dazu bietet sich auch eine spezielle Abdeckung für draußen an, die wasserdicht und zudem witterungsbeständig ist.

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