Im Netz inszenieren Pietro Lombardi und Laura Maria Rypa ihr Familienglück. Nach einem Polizeieinsatz bröckelt die Fassade. Der Eklat erinnert an den Rosenkrieg mit Sarah Engels.
Während die politischen Schlagzeilen im Spätherbst 2016 von Donald Trump und Hillary Clinton dominiert wurden, beherrschte die Klatschspalten in Deutschland eine ganz andere Geschichte: das Drama um Pietro Lombardi und Sarah Engels, damals noch Lombardi. Die beiden Sänger lernten sich 2011 in der Musik-Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ kennen, wurden praktisch vor den Augen der Fernsehnation zum Paar – und zur Marke. 2013 heirateten sie, zwei Jahre später kam der gemeinsame Sohn Alessio auf die Welt.
Im Oktober 2016 fing ihre Heile-Welt-Fassade an zu bröckeln. Nachdem die Musikerin ihr Handy zur Reparatur gegeben hatte, wurden Fotos und Chatverläufe geleakt. Fotos, die Sarah Lombardi mit einem anderen Mann zeigten, wurden Medien zum Kauf angeboten. Die damals 24-Jährige versuchte, alles abzustreiten. „Da will uns jemand etwas anhängen“, sagte sie.
Pietro Lombardi und Sarah Engels: Trennungseklat 2016
Doch die Dinge entwickelten sich rasend schnell. Kein Tag verging ohne Berichte, ohne Menschen aus dem Umfeld Lombardis, die sich äußerten. Und kein Tag ohne Social-Media-Postings – damals noch über Facebook. Das Drama gipfelte in einem Polizeieinsatz. „Es gab einen Streit, zu dem wir gerufen wurden. Wir haben eine Strafanzeige wegen Körperverletzung aufgenommen“, ließen die Beamten damals wissen. Pietro Lombardi verteidigte sich wenig später bei Facebook. „Ja, ich habe Sarah von mir weggeschubst!! Und dafür möchte ich mich bei Sarah entschuldigen, das war falsch. Wir hatten einfach Meinungsverschiedenheiten“, so sein etwas unbeholfen wirkendes Statement.
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Ein von Sarah gefilmtes Video zeigte wenig später, wie der Sänger seiner Ehefrau drohte. „Du bist ’ne Schlampe!“ und „Ich schwöre bei Gott, ich f…e dich richtig“, wütete der Sänger darin. Die Aufnahmen schlugen damals große Wellen. Weiter wurde fast pausenlos berichtet, die öffentliche Schlammschlacht mit anschließender Scheidung war das Klatsch-Thema überhaupt.
Seit dem Lombardi-Drama sind genau acht Jahre vergangen. In den USA ist schon wieder Wahlkampf. Wieder mit Donald Trump – nur seine Gegnerin ist diesmal eine andere Frau. Und es scheint, als würde sich auch hierzulande die Geschichte – zumindest in Teilen – wiederholen. Während Sarah Engels nicht nur ihren Mädchennamen wieder angenommen, sondern auch neu geheiratet hat, ist Pietro Lombardi mit Influencerin Laura Maria Rypa verlobt. Die beiden haben zwei gemeinsame Kinder.
Polizeieinsatz in Köln
In der Nacht zum 7. Oktober kam es in ihrem gemeinsamen Zuhause in Köln zu einem Polizeieinsatz, berichtete die „Bild“-Zeitung. Dem Blatt zufolge war es Rypa, die die Polizei rief. „Dies geschah aufgrund einer hohen emotionalen Erregung von Frau Rypa im Nachgang zu der verbalen Auseinandersetzung“, zitiert die „Bild“ den Anwalt von Lombardi, Simon Bergmann. „Da unser Mandant wie dargelegt keine Gewalt gegen seine Verlobte angewandt und diese auch nicht verletzt hat, wird der Vorwurf der häuslichen Gewalt mit Nachdruck zurückgewiesen.“
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Lombardi darf sich seiner Verlobten in den kommenden Tagen nicht nähern und zunächst das gemeinsame Haus nicht betreten. Es handle sich um einen normalen Vorgang, „wenn der Vorwurf der häuslichen Gewalt im Raum steht“. Lombardis Anwalt erklärte zuerst, die Klinik, in der sich Rypa behandeln ließ, habe gegen den Sänger Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Die Klinik wiederum dementierte dies gegenüber RTL.
Körperverletzung, Streit, Trennung? Vieles erinnert an den Lombardi-Eklat von 2016. Damals galt Pietro Lombardi lange Zeit als das Opfer, immerhin war er der Gehörnte, der offenbar von seiner Frau betrogen wurde. Seine emotionalen Statements bei Facebook bekräftigten dies. Das öffentliche Bild änderte sich erst, als man plötzlich Zeuge wurde von dem ehelichen Streit und mit ansehen konnte, wie Pietro aggressiv seiner Frau drohte. Angefeuert wurde die Geschichte damals zu großen Teilen von den Protagonisten selbst. Pietro und Sarah nutzten Facebook und Interviews, um sich Gehör zu verschaffen. Was das betrifft, scheint Lombardi in acht Jahren dazugelernt zu haben.
RTL hält an Lombardi fest
Im Anschluss an die „Bild“-Berichterstattung veröffentlichten Lombardi und Rypa ein gemeinsames Statement. Die Social-Media-Plattform der Wahl hat sich seit 2016 geändert und auch der Ton der Erklärung wirkt ausgeruhter. „Aufgrund der aktuellen Schlagzeilen müssen wir uns äußern“, schreiben beide in ihren Instagram-Storys. Sie erklären, die Presse versuche ihren Konflikt zu verschärfen. „Das möchten wir nicht, daher werden wir dem hier keine Plattform bieten und im Sinne unserer Kinder handeln, sodass die Öffentlichkeit herausgehalten wird. Wir verstehen, dass viele Fragen haben“, so Lombardi und Rypa.
Lombardis Arbeitgeber RTL hält derweil an dem DSDS-Juroren fest. „Pietro und sein Anwalt dementieren die Vorwürfe mit Nachdruck. Darüber hinaus haben Laura und Pietro parallel auf Instagram ein Statement veröffentlicht. RTL wird die Entwicklungen und Ermittlungen in dieser Sache weiter eng verfolgen. Die heutige DSDS-Sendung wird nach aktuellem Stand wie geplant ausgestrahlt“, heißt es vonseiten des Senders.
Demonstrierte Einigkeit – zumindest was die Außenkommunikation betrifft. Ist das Lombardi-Drama von 2016 ein Indiz, dürfte die Geschichte noch nicht auserzählt sein.
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