Bericht zum Waldzustand: Backhaus sieht Waldentwicklung in MV auf gutem Weg

Bundesweit geht es dem Wald aufgrund klimabedingter Schäden wieder schlechter. Für Mecklenburg-Vorpommern stellt der zuständige Agrarminister eine andere Diagnose.

Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) sieht deutliche Fortschritte im Land beim klimagerechten Umbau der Wälder. „Unsere Wälder werden vielfältiger und strukturierter und sie gewinnen an Stabilität und Biodiversität. Und: Anders als im vom Bundesminister vorgestellten Trend ist die Entwicklung in MV ausdrücklich positiv! Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur zeigen, dass der Waldumbau in Mecklenburg-Vorpommern greift“, erklärte Backhaus in Schwerin. 

Wald in Deutschland leidet unter klimabedingten Schäden 

Am Tag zuvor hatte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) in Berlin die Ergebnisse der alle zehn Jahre vorgenommenen Bundeswaldinventur vorgestellt und dabei auf die Auswirkungen der Klimakrise verwiesen. Der Verlust an Biomasse durch Stürme und Dürre sowie Käferbefall sei größer als der Zuwachs an lebender Biomasse. „Der deutsche Wald hilft uns nicht mehr in dem Maße, wie wir es bislang gewohnt waren, bei der Erreichung unserer Klimaziele. Durch die enormen klimabedingten Schäden gibt der Wald in Deutschland inzwischen mehr Kohlenstoff ab, als er aufnehmen kann“, erklärte Özdemir.

Waldfläche in MV wächst leicht

Anders als etwa in den Mittelgebirgen hatten die Wälder im Nordosten weniger unter den veränderten Klimabedingungen zu leiden und entwickelten sich nach den Worten von Backhaus überdurchschnittlich gut. Die Waldfläche sei seit der Bundeswaldinventur 2012 im Nordosten um 5.700 Hektar gewachsen. Mecklenburg-Vorpommern sei zudem Vorreiter beim Thema Dauerwald. „Dass sich die Naturverjüngung, der Verzicht auf Kahlschläge und die Erhöhung des Totholzanteils auszahlen und unseren Wald widerstandsfähiger machen, das sehen wir schon jetzt“, konstatierte der Minister.

Corinna Czwielag von der Umweltschutzorganisation BUND bescheinigte dem Land, richtige Weichen für den Schutz und eine nachhaltige Nutzung der Wälder gestellt zu haben. Doch müssten die Vorgaben auch nach unten durchgestellt und konsequent umgesetzt werden. Breite Rückeschneisen für den Holzeinschlag etwa dürfe es nicht mehr geben. Wald müsse dicht und dunkel sein, sagte die BUND-Landesgeschäftsführerin.

Kiefer weiterhin Hauptbaumart

Nach Angaben des Agrarministeriums gibt es im Nordosten nunmehr 582.000 Hektar Wald. Der Flächenanteil betrage 25 Prozent. Damit gehört Mecklenburg-Vorpommern allerdings weiterhin zu den waldärmeren Bundesländern. Bundesweit beträgt der Waldanteil etwa 30 Prozent. 

Trotz eines leicht abnehmenden Anteils ist die Kiefer laut Ministerium mit knapp 37 Prozent weiterhin die Hauptbaumart in Mecklenburg-Vorpommern. Die Fichte macht lediglich etwa 7 Prozent aus. Die wichtigsten Laubbaumarten sind Buche und Eiche mit jeweils etwa 13 Prozent, Erle mit 9 und Birke mit 8 Prozent. Die Bundeswaldinventur habe ergeben, dass sich der gesamte Holzvorrat in den Wäldern von MV innerhalb von zehn Jahren von 167 Millionen auf 184 Millionen Kubikmeter erhöhte.