Ein wiederbelebter, geschichtsträchtiger Ort und eine Konzertreihe gewinnen den Berlin Brandenburg Preis. Die beiden Initiativen werden für ihre Arbeit in der Region gewürdigt.
Der Berlin Brandenburg Preis geht an die Konzertreihe „Musikschulen öffnen Kirchen“ und das Schweizerhaus Seelow. Damit werden die beiden Projekte für ihr Engagement in der Region geehrt, wie die Stiftung Zukunft Berlin mitteilte. Die Konzertreihe rücke die Kirchen in der Region als kulturelle Stätten in den Fokus, während mit dem Schweizerhaus ein geschichtsträchtiger Ort wiederbelebt worden sei.
Eine Jury wählte die Preisträger aus. Der Preis ist undotiert.
Bei „Musikschulen öffnen Kirchen“ musizieren Ensembles und Solisten von Brandenburger Musikschulen seit 2007 in den Dorf- und Stadtkirchen ihrer Heimatorte. Die Musiker präsentieren ihrem Publikum so nicht nur ihre Kunst, sondern machen demnach auch auf die „teilweise prekäre bauliche“ Lage der Gebäude aufmerksam. Veranstalter sind der Verband der Musik- und Kunstschulen Brandenburg und der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg.
Schweizerhaus als Spiegelbild deutscher Geschichte
Am Schweizerhaus Seelow zeigt sich der Stiftung zufolge wie „in einem Brennglas deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts“. Ein eigens gegründeter Heimatschutz-Verein richtete das ungenutzte und teils überwucherte Gelände seit 2010 wieder her, wie es hieß. Der Berliner Bankier Hugo Simon hatte das ehemalige Ausflugslokal 1919 gekauft und daraus ein landwirtschaftliches Mustergut gemacht.
Simon flüchtete 1933 aus Nazideutschland, das Mustergut wurde enteignet. Zur DDR-Zeit wird das Gelände Teil der VEG Gartenbau Wollup und bis in die Neunzigerjahre bewirtschaftet. Nach dem denkmalgerechten Wiederaufbau finden nun im Schweizerhaus mithilfe der Hugo Simon Stiftung Kultur-Veranstaltungen und private Feiern statt.