US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat gegen Migranten den rassistischen Vorwurf erhoben, diese brächten „schlechte Gene“ ins Land – eine Äußerung, welche die US-Regierung umgehend als „abscheulich“ zurückwies. In einem am Montag geführten Radio-Interview sagte der Präsidentschaftskandidat der Republikaner, seine demokratische Rivalin Kamala Harris habe als Vizepräsidentin durch ihre Einwanderungspolitik tausende „Mörder“ ins Land gelassen.
Diese lebten heute „in aller Ruhe“ in den USA. „Diese Mörder, wissen Sie, ich denke, das liegt in ihren Genen“, sagte der frühere Präsident. „Und wir haben derzeit viele schlechte Gene in unserem Land.“
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, wies die Äußerungen mit scharfen Worten zurück. „Diese Art von Sprache ist hasserfüllt, ekelhaft, unangemessen und hat in unserem Land nichts zu suchen“, sagte Jean-Pierre vor Journalisten. Es seien „die gleichen abscheulichen Äußerungen“ Trumps wie jene, dass Migranten angeblich „das Blut“ in den USA vergifteten.
Migration und die Lage an der Grenze zu Mexiko, über die viele Menschen ohne Papiere in die USA kommen, ist eines der wichtigen Themen des Wahlkampfes. Das Thema ist für Harris Umfragen zufolge ein Schwachpunkt, da Ende 2023, während ihrer Amtszeit als Vizepräsidentin, die Grenzüberquerungen in Richtung USA Rekordzahlen erreichten.
Der 78-jährige Trump setzt im Wahlkampf auf eine extrem migrantenfeindliche Rhetorik, schmäht Einwanderer ohne Papiere bei fast jedem seiner Wahlkampfauftritte und erklärt, er werde im Falle einer Wiederwahl eine Massendeportation von Migranten anordnen. Seine Äußerung, Migranten vergifteten „das Blut unseres Landes“, brachten ihm Vergleiche mit Adolf Hitler ein.
Vier Wochen vor der Präsidentschaftswahl am 5. November liegen die Kontrahenten Trump und Harris in den Umfragen vielerorts gleichauf. Aufgrund der Besonderheiten des US-Wahlsystems wird die Wahl voraussichtlich in nur einigen wenigen Bundesstaaten entschieden, in denen der Wahlausgang besonders knapp ist. Zu diesen Staaten zählt auch Arizona, das eine lange Grenze zu Mexiko hat.