2004 hat der Musiker Max Mutzke seinen ersten Auftritt auf ganz großer Bühne. Zwei Jahrzehnte später ist es für ihn an der Zeit, eine Autobiografie zu schreiben.
Der Sänger Max Mutzke („Wunschlos süchtig“) feiert sein 20. Bühnenjubiläum – für den Künstler ein Anlass, in einem Buch wichtige Stationen seines Lebens Revue passieren zu lassen. Die Autobiografie „So viel mehr – Meine Geschichte“ erzählt von seiner Kindheit in einer Art „Villa Kunterbunt“ im Schwarzwald, teils schwierigen Familienerfahrungen und seiner Karriere als Soul- und Popsänger. Der 43-Jährige veröffentlicht zudem das Studioalbum „XX“ und geht mit Band auf eine mehrmonatige Tour.
Seinen ersten Auftritt auf ganz großer Bühne hatte Mutzke 2004 beim Eurovision Song Contest (ESC) mit dem von Stefan Raab geschriebenen Titel „Can’t Wait Until Tonight“. Damals erreichte er den achten Platz bei dem Musikwettbewerb. Im laufenden Jahr wollte er Deutschland wieder vertreten, musste aber dem Sänger Isaak den Vortritt für das ESC-Finale in Malmö lassen. Isaak kam dann auf Rang 12.
Warum blickt Mutzke zurück? Die Idee für das Buch sei von außen an ihn herangetragen worden, erzählt der Künstler im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „“Es würde sich total lohnen, den Leuten zu zeigen, wer du wirklich bist““ – so habe der Tipp gelautet. „“Deine Kindheit im Mix mit dem, was du sonst erlebt hast, ist so vielschichtig und besonders.““
„Ein totaler Ritt“
Der mit seiner Familie im Schwarzwald lebende Musiker machte sich an die Arbeit: „Ich habe das Buch entgegen allen Erwartungen tatsächlich selbst geschrieben“, berichtet er. Das sei zwar „ein totaler Ritt“ gewesen, habe aber viele Dinge in seinem Leben geradegerückt. Co-Autorin Kira Brück sei Architektin des Buchs, sie habe etwa Kapitel strukturiert. Der Autor mit dem bürgerlichen Namen Maximilian Nepomuk Mutzke schrieb bereits ein Kinderbuch.
Vor 20 Jahren ist Max Mutzke „ins Farbfernsehen“ gerutscht
Der als Hutträger bekannte Sänger macht seit seinem sechsten Lebensjahr Musik. Mit elf Jahren begann er, in der Schule und im Dorf bei Konzerten aufzutreten. Vor zwanzig Jahren sei er dann vom Schwarzwald „ins Farbfernsehen“ gerutscht. Mittlerweile habe er Augen geöffnet, wenn er auf der Bühne stehe: „Daher fallen mir tatsächlich die vielen Leute auch auf“, schreibt er.
Sein Erfolgsrezept: Zuversicht und ein fast schon naiver Optimismus. Seine Lieblingsmusik bleibt der Soul. Mutzke löst sich in dem Buch, das laut Verlag an diesem Mittwoch (9. Oktober) scheint, häufig vom biografischen Schema und erläutert seine Werte. Dazu gehören seine Einstellung zur Kinderziehung – und zum Geld.
Schwieriges Kapitel über die Mutter
Besonders schwierig war für ihn das Kapitel über seine früh verstorbene Mutter. Die Schauspielerin war alkoholkrank. Seine Familie habe interveniert, schließlich hätten die Geschwister den Text akzeptiert. „Ich wollte nicht, dass etwas in meiner Familie kaputtgeht“, resümiert Mutzke. „Wir haben es in ein ruhiges Fahrwasser bekommen.“