Nicht nur räumlich fühlt sich das Saarland Frankreich verbunden. Die besondere Verbindung zur frankophonen Sprache und Kultur wurde jetzt in Paris anerkannt.
Das Saarland wird beobachtendes Mitglied der Organisation Internationale de la Francophonie (OIF). Nach Angaben einer Regierungssprecherin sei es damit das erste deutsche Bundesland, das – mit Unterstützung der Bundesregierung – dem Zusammenschluss aus bisher rund 88 Mitgliedsstaaten beitrete. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und David Lindemann, Bevollmächtigter für Europaangelegenheiten des Saarlandes, waren bei der Verkündung im Grand Palais in Paris vor dabei.
Die Entscheidung des Beitritts wertete Rehlinger als international sichtbares Signal für die große Bedeutung der französischen Sprache und frankophonen Kultur im Saarland. „Dass wir das französischste aller Bundesländersind, ist keine leere Worthülse“, sagte sie in der französischen Hauptstadt. Dies habe man den Vertretern der OIF in den vergangenen Wochen und Monaten seit dem Beitrittsgesuch an vielen Stellen zeigen können.
Man habe sich zum Ziel gesetzt, zu einer „leistungsfähigen, mehrsprachigen Region deutsch-französischer Prägung zu werden und damit bundesweit, aber auch europaweit vorauszugehen.“ Als Mitglied der OIF profitiere man dabei nicht nurvom Erfahrungsschatz, sondern auch von den wertvollen Kontakten der Mitglieder.
Am Vortag hatte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die Vertreter der Mitgliedsländer im französischen Villers-Cotterêts empfangen und den Gipfel eröffnet.
Die OIF ist ein politischer Zusammenschluss französischsprachiger Länder weltweit. Sie umfasste bislang insgesamt 88 Staaten und Regierungen: 54Mitglieder, sieben assoziierte Mitglieder und 27 Beobachter. Als Instrument fördert sie die französische Sprache und setzt die politische, wirtschaftliche, pädagogische und kulturelle Zusammenarbeit der Mitglieder um.
Frankreichstrategie des Saarlandes