Früher war Werder im Weserstadion für Spektakel bekannt. In dieser Saison wollen nicht einmal die einfachsten Dinge gelingen.
Werder Bremen muss weiter auf das erste Heimtor der Saison warten. Die Grün-Weißen verloren gegen den SC Freiburg mit 0:1 (0:0) und zeigten dabei eine enttäuschende Vorstellung. Die Breisgauer rehabilitierten sich mit dem zweiten Auswärtssieg in Serie dagegen für das 0:3 gegen den FC St. Pauli vor einer Woche und setzten sich in der Fußball-Bundesliga erst einmal oben fest.
In einem Spiel ohne große Höhepunkte erzielte Ritsu Doan in der 75. Minute den Freiburger Siegtreffer. Der Schuss des Japaners wurde von Werder-Kapitän Marco Friedl unhaltbar für Bremens Torwart Michael Zetterer abgefälscht.
Ehrung für Pokalhelden lange einziger Höhepunkt
Vor der Partie wurde die Bremer Pokalsieger-Elf von 1999 geehrt. Andreas Herzog, Marco Bode, Dieter Eilts, Ailton – die Werder-Fans feierten ihre alten Helden, die vor 25 Jahren im Finale Bayern München im Elfmeterschießen besiegt hatten.
Es sollte für lange Zeit der letzte Höhepunkt im Weserstadion gewesen sein. Denn was die aktuelle Mannschaft der Grün-Weißen und der SC Freiburg den 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion anboten, war mit Fußball-Magerkost noch sehr wohlwollend beschrieben.
Kein Tempo, keine Ideen, fast keine Torchancen – Ailton und Co. hätten 25 Jahre später nicht weniger agil ausgesehen. Dabei hatten sich die Bremer nach dem spektakulären 4:3 nach 0:3-Rückstand bei der TSG 1899 Hoffenheim vor einer Woche auch vor eigenem Publikum viel vorgenommen.
Bremer Nebelhorn bleibt weiter stumm
In den bisherigen beiden Heimspielen gegen Borussia Dortmund (0:0) und den FC Bayern München (0:5) waren die Norddeutschen jeweils ohne eigenen Treffer geblieben. Das in der Bundesliga berühmte Nebelhorn, das am Osterdeich nach Werder-Treffern stets ertönt, war in der Spielzeit 2024/25 noch nicht zu hören.
„Da wird ein Spinnengewebe davor sein. Wird Zeit, dass das weggeblasen wird“, hatte Werder-Trainer Ole Werner vor der Partie gesagt. Doch das Nebelhorn blieb auch gegen Freiburg stumm. Die beste Bremer Chance vergab Felix Agu nach Vorarbeit von Marvin Ducksch. Freiburgs Torwart Noah Atubolu entschärfte den Volleyschuss von Agu mit einer tollen Parade.
Freiburg besser, aber lange nicht mutig genug
Insgesamt hatten die Gäste aus dem Breisgau sogar mehr vom Spiel. Doch Doan, dessen Schuss von Bremens Kapitän Friedl im letzten Moment abgeblockt wurde (33.), und Vincenzo Grifo, der nur den Außenpfosten traf (45.), vergaben zwei gute Gelegenheiten für die Freiburger, die in der Vorwoche überraschend 0:3 gegen den FC St. Pauli verloren hatten.
Nach dem Seitenwechsel plätscherte das Spiel weiter vor sich hin. Der SC Freiburg zeigte weiter die gefälligere Spielanlage, traute sich gegen schwache Bremer aber insgesamt zu wenig zu. Auch der Ex-Bremer Eren Dinkci konnte keine Akzente setzen und wurde nach etwas mehr als einer Stunde ausgewechselt.
Zum verdienten Sieg reichte es dennoch. Eine Viertelstunde vor dem Ende zog Doan einfach mal ab und hatte Glück, dass sein Ball von Friedl abgefälscht wurde. Werder fiel auch in der Folgezeit nichts mehr ein. Erst in der Nachspielzeit gelang eine Druckphase, zu spät. Das Nebelhorn blieb erneut stumm.