Der FC Erzgebirge und Hansa liefern sich ein spannendes Ost-Duell, das erst in der Nachspielzeit entschieden wird.
Der FC Hansa Rostock hat eine 57 Jahre andauernde Durststrecke beendet und erstmals wieder in Aue gewonnen. Im Drittliga-Duell bezwang die Kogge den FC Erzgebirge mit 2:1 (1:1). Kilian Jakob hatte die Gastgeber vor 13.218 Zuschauern nach 12 Minuten in Führung gebracht. Der Norweger Sigurd Haugen (32.) sorgte für den Ausgleich, ehe Ahmet Gürleyen (90.+1) das Siegtor gelang. Aues Ali Loune sah in der 75. Minute die Gelb-Rote-Karte.
Beide Mannschaften neutralisierten sich in der ersten Halbzeit über weite Strecken. Aue war nach dem 0:2 vor einer Woche in Köln bemüht, Ruhe und Sicherheit ins eigene Spiel zu bekommen, versuchte über viel Ballbesitz die kompakt stehenden Rostocker zu locken. Das gelang selten.
Die Führung resultierte aus der ersten Veilchen-Chance. Benjamin Uphoff im Hansa-Tor unterlief eine lange Flanke von Pascal Fallmann, Jakob vollendete artistisch in der Luft stehend mit links. Die darauffolgenden Auer Angriffe waren zwar gefährlich, blieben aber erfolglos.
Hansa bekommt nach 20 Minuten mehr Zugriff
Nach 20 Minuten gab es die ersten Angriffsversuche der Gäste. Ryan Naderi (24.) verzog nach einem Durchbruch, Haugen (31.) hoffte vergeblich auf einen Foulelfmeter in aussichtsreicher Position, ehe er es eine Minute später besser machte. Nach einer Hereingabe von Nico Neidhart traf er ebenso artistisch wie zuvor Jakob per Seitfallzieher.
Aue versuchte sofort zu antworten, doch weder Marcel Bär (33.) noch Marvin Stefaniak (39.) konnten aus guten Möglichkeiten etwas Zählbares machen.
Aue nach der Pause zu langsam
Die zweite Halbzeit begann mit einem Schockmoment für die Gastgeber. Nach zwölf Sekunden klatschte ein Distanzschuss von Cedric Harenbrock an den Innenpfosten, sprang von dort aber wieder ins Feld. Diese Aktion gab Hansa Selbstvertrauen.
Die Rostocker spielten nun offensiver und strukturierter. Haugen (55.) scheiterte an Aues Torhüter Martin Männel. Von den Erzgebirgern kam lange nichts, weil man im Mittelfeld zu langsam und ideenlos arbeitete. Erst nach knapp einer Stunde gab es Gefahr für Uphoff, als ein Stefaniak-Freistoß abgefälscht nur knapp über das Tor flog. Als Fallmann in der 65. Minute im Fünfmeterraum frei stehend verpasste, hatte Hansa Glück.
Bis zum Platzverweis hatten die Gastgeber dann mehr vom Spiel, die Rostocker erwachten erst in Überzahl wieder. Dann wurde es mehrfach gefährlich im Auer Strafraum. In der Nachspielzeit entschied ein Kopfball nach einer Ecke die Partie.