Das AKW Fessenheim nahe der Grenze zu Deutschland soll abgebaut werden. Nun startet eine Bürgerbeteiligung zur geplanten Verwertungsanlage für schwach radioaktiv belasteten Schrott.
Die geplante Verwertungsanlage für schwach radioaktiv belasteten Schrott am Standort des elsässischen Atomkraftwerks Fessenheim ist nun Thema einer öffentlichen Debatte. Diese betrifft wegen der Grenznähe auch Deutschland. Wie die Nationale Kommission für öffentliche Debatten (CNDP) in Paris mitteilte, startet die Bürgerbeteiligung an diesem Donnerstag (10. Oktober) und wird bis zum 7. Februar laufen. Es sind demnach auch Unterlagen auf Deutsch verfügbar.
Das Vorhaben des französischen Energiekonzerns EDF ist seit längerem umstritten. So gibt es für die baden-württembergische Landesregierung nach früheren Angaben mehrere Gründe, die gegen eine Ansiedlung einer solchen Anlage in Fessenheim sprechen. Entschieden über die Verwertungsanlage wird aber letztlich in Frankreich.
Kritik von Umweltschützern
EDF will die Schrottverwertung („Technocentre“) auf einem bisher ungenutzten Fessenheimer Areal 2031 in Betrieb nehmen. Nach Angaben der Kommission wäre es das erste Projekt zur Verwertung von sehr schwach radioaktiven Abfällen in Frankreich. Das Vorhaben wird auf beiden Seiten des Rheins von Umweltschützern kritisiert, denn sie befürchten Radioaktivität in wiederverwerteten Metallen.
Das Atomkraftwerk Fessenheim südöstlich von Colmar unweit der Grenze zu Deutschland wurde 2020 nach 42 Betriebsjahren stillgelegt. An der Alt-Anlage hatte es wegen befürchteter Sicherheitsrisiken Dauerkritik aus Deutschland gegeben.
AKW-Rückbau soll voraussichtlich 2026 beginnen
Zum Abbau der Atomanlage gab es bereits eine öffentliche Debatte – auch das baden-württembergische Umweltministerium nahm dazu Stellung. Der sogenannte Rückbau des Atomkraftwerks soll nach früheren Angaben voraussichtlich 2026 beginnen.
Falls ein Großprojekt sich auf die Umwelt oder das Lebensumfeld auswirkt, räumt Frankreich jeder Person das Recht ein, darüber informiert zu werden und an der Ausarbeitung der Entscheidungen mitzuwirken, wie die CNDP – eine unabhängige Behörde – mitteilte.