Es geht um Demokratie, Presse- und Meinungsfreiheit. Rund zwei Dutzend Filme setzen sich damit bei dem Festival auseinander. Schirmherr Can Dündar weiß um die Folgen.
Mit einem Dokumentarfilm über Frauen im Widerstand gegen die Regierung in Ungarn ist das Human Rights Film Festival in Berlin gestartet. Zur Eröffnung der siebten Ausgabe in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg kam unter anderem der türkische Journalist und diesjährige Schirmherr Can Dündar. Im Anschluss an den Eröffnungsfilm „Democracy Noir“ war eine Fragerunde mit der US-amerikanischen Regisseurin Connie Field geplant.
Auf dem Programm des Human Rights Film Festival stehen bis zum Abschluss am Samstag (12. Oktober) 25 Dokumentarfilme „zu den drängendsten Menschenrechtsthemen unserer Zeit“. Im Mittelpunkt stünden Produktionen, die sich mit den Anfechtungen von Demokratie, Presse- und Meinungsfreiheit auseinandersetzen, hieß es.
Premiere für Film von Can Dündar
Gezeigt wird etwa die Kinopremiere von Dündars Dokumentarfilm „Guardians of Truth: Julian Assange and the Dark Secrets of War“, der sich mit dem Kampf um die Pressefreiheit im Fall des Wikileaks-Gründers Julian Assange beschäftigt. Assange war Ende Juni nach 14 Jahren juristischen Tauziehens überraschend freigekommen und nach Australien zurückgekehrt.
Schirmherr Dündar hob vor rund 450 Gästen laut Veranstalter die Kraft von Filmen hervor: „Die Macht von Dokumentarfilmen besteht darin, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Deshalb ist es heute so wichtig, unabhängige Filmregisseure, Produzenten und Festivals zu haben.“
Dündar selbst arbeitete für Fernsehsender und Zeitungen in der Türkei und schrieb eine Reihe von Büchern. Bis 2016 war er Chefredakteur der regierungskritischen Zeitung „Cumhuriyet“. Er wurde in der Türkei mehrfach angeklagt und unter anderem wegen des Vorwurfs der Terrorunterstützung zu insgesamt 27 Jahren Haft verurteilt. Seit 2016 lebt er in Deutschland im Exil.