Seit über 25 Jahren öffnen viele muslimische Gemeinden ihre Gotteshäuser am 3. Oktober für Gäste anderen Glaubens: Am Tag der offenen Moschee gibt es vielerorts Führungen und Vorträge.
Führungen, Gespräche und Einblicke in islamische Rituale: Am 3. Oktober laden wieder zahlreiche muslimische Gemeinden zum Tag der offenen Moschee. So bieten sowohl größere als auch kleine Gotteshäuser den ganzen Tag über Führungen oder Besichtigungsmöglichkeiten der Gebetsräume an. Andere haben Vorträge zu verschiedenen Themen organisiert und locken mit arabischen oder türkischen Köstlichkeiten.
Unter anderem beteiligt sich das Moschee-Forum der Ditiib-Zentralmoschee in Köln. Neben Einblicken in den Gebetssaal oder die Forschungsbibliothek für Islamische Studien gebe es die Möglichkeit, eine Ausstellung über arabische Kalligramme zu besichtigen, heißt es auf der Webseite.
Die ebenfalls große Ditib-Merkez Moschee in Duisburg bietet laut Einladung ganztägig Führungen und lädt die Besucher ausdrücklich dazu ein, das gemeinsame Gebet am Mittag und am Abend zu beobachten. Im Anschluss werde türkischer Tee und Mokka serviert.
Islamische Kernbotschaft als Motto: Jedes Leben schützen
Bundesweit steht der Tag der offenen Moschee in diesem Jahr unter dem Motto „Jedes Leben zählt“. Er greife damit eine Kernbotschaft des Islams auf: „Besonders in einer Zeit, in der unschuldige Seelen in Konfliktgebieten weltweit ihr Leben verlieren, möchten wir das Bewusstsein für die Kostbarkeit und Schutzbedürftigkeit jedes einzelnen Lebens stärken“, hieß es in der Einladung des Koordinierungsrates der Muslime (KRM).
Der Zusammenschluss aus mehreren Verbänden und Religionsgemeinschaften organisiert den Tag seit mehr als 25 Jahren. Jährlich beteiligten sich rund 1.000 Moscheen deutschlandweit, um Kennenlernen und Austausch zwischen Muslimen und Nichtmuslimen zu fördern. Als Zeichen der Zugehörigkeit und Verbundenheit war bewusst der Tag der Deutschen Einheit für die regelmäßige Veranstaltung gewählt worden.
In Deutschland leben rund 5,5 Millionen Muslime. Unter den Bundesländern wohnen mit Abstand am meisten in Nordrhein-Westfalen.