Wie viele Menschen in Niedersachsen haben Corona? Und woran erkenne ich eigentlich Masern? Antworten auf solche Fragen liefern in Niedersachsen nun ein Chatbot und ein Dashboard.
Wer Fragen zu Gesundheitsthemen hat, kann sich nun an einen KI-gestützten Chatbot des niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA) wenden. „So können wir insbesondere im Krisenfall schnell individuelle Fragen auf der Grundlage gesicherter Informationen beantworten“, sagte NLGA-Präsident Fabian Feil. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass eine gesundheitliche Notlage in der Bevölkerung zu Verunsicherung und einer Vielzahl von Fragen führe.
Antworten soll künftig auch Dashboards für Gesundheitsdaten auf der Webseite des NLGA liefern. Übersetzt bedeutet Dashboard so viel wie Armaturenbrett – ähnlich wie das Armaturenbrett eines Autos bietet es einen schnellen Überblick über komplexe Daten. In der Hochzeit der Pandemie war das Covid-19-Dashboard des Robert Koch-Instituts (RKI) für viele eine tägliche Anlaufstelle; dieses wurde allerdings vor einem Jahr eingestellt.
Das kann der Chatbot
„Woran erkenne ich Masern?“ und „Kann ich mein Trinkwasser auf Blei untersuchen lassen?“ – Fragen wie diese beantwortet der Chatbot namens Nova. Er formuliert ähnlich wie ChatGPT auf Basis eines Sprachmodells Antworten und ist in der Lage, Gespräche zu führen.
Aber: Für diese Antworten greift er laut NLGA nicht auf das Internet zurück, sondern ausschließlich auf Informationen, die vorher von der Behörde im System hochgeladen wurden. Für die Transparenz liefert Nova bei den Antworten gleich die Quellen mit. Persönliche Fragen zu eigenen Gesundheit beantwortet Nova nicht; diese sollten mit ärztlichem Fachpersonal geklärt werden, hieß es.
Das können die Dashboards
Mithilfe der Dashboards können Gesundheitsdaten im Internet verständlicher aufgezeigt werden: Landkarten, Zeitverläufe oder Diagramme stellen etwa Daten zu meldepflichtigen Infektionskrankheiten oder Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen dar. Die Dashboards sollen künftig auch gedruckte Berichte ersetzen.
In beiden Anwendungen stecken insgesamt mehr als 3,5 Millionen Euro. Das Geld kommt den Angaben zufolge aus einem großen Finanzierungspaket für den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), das der Bund 2020 verabschiedet hat.