Ein Jugendlicher wollte seine ehemalige Schule anzünden. Auf der Schultoilette wurde er von einem Grundschüler überrascht und stach auf ihn ein. Nun wurde der Angeklagte verurteilt.
Gut ein Jahr nach dem versuchten Amoklauf an einer Schule in Bischofswerda ist der angeklagte Jugendliche am Landgericht Bautzen zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. Zudem sei die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet worden, sagte der Präsident des Landgerichts Görlitz mit Außenkammern in Bautzen, Friedrich-Leopold zu Stolberg. Wegen einer psychischen Erkrankung sei der Angeklagte nur vermindert schuldfähig.
Der Jugendliche hatte im August 2023 versucht, seine ehemalige Schule anzuzünden und musste sich folglich wegen versuchter Tötung, gefährlicher Körperverletzung und Brandstiftung verantworten. Der damals 16-Jährige soll im August 2023 bewaffnet mit Molotowcocktails, Spielzeugpistole und Feuerzeug in seine ehemalige Schule eingedrungen sein und einen Achtjährigen schwer verletzt haben. Als der Grundschüler der dritten Klasse ihn in der Toilette zufällig bei Vorbereitungen überrascht habe, habe er ihn mit einem Messer angegriffen, sich danach angezündet und sei brennend die Treppe hinuntergelaufen. Die Flammen wurden gelöscht, der Beschuldigte verletzte sich selbst schwer und lag anfangs im Koma.
Im Prozess schwieg der bereits seit der Tat in einer psychiatrischen Klinik untergebrachte Jugendliche und äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Wie lange der Verurteilte in der Psychiatrie bleibt, hängt vom Therapieerfolg ab. Er soll so lange im sogenannten Maßregelvollzug bleiben, bis von ihm keine Gefahr mehr ausgeht, sagte der Verteidiger des Angeklagten.