Nikolas Häckel ist aus dem Amt gehoben worden. Nach seinem Burnout wollte er eigentlich neu als Bürgermeister starten.
Nachdem der Sylter Bürgermeister Nikolas Häckel (parteilos) vorzeitig aus dem Amt gehoben wurde, bereiten Kommunalpolitiker den Neustart vor. Am Sonntag hatten 4.342 Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Sylt für die Abwahl Häckels votiert, 860 stimmten dagegen.
„Wir haben jetzt die Chance, dass das Vertrauensverhältnis deutlich besser wird und wir werden möglicherweise für die Zukunft auch neue strukturelle Veränderungen für die Gesamtverwaltung der Insel finden“, sagte Andreas Dobrzinski, Bürgervorsteher der Gemeinde Sylt, der Deutschen Presse-Agentur. Details wollte er auf Nachfrage nicht nennen.
Kommunalpolitiker hatten am 18. Juli beschlossen, ein Abwahlverfahren gegen den hauptamtlichen Sylter Bürgermeister Häckel einzuleiten. Er führte die Verwaltung auf der Nordseeinsel seit 2015 und wollte nach überstandenem Burnout wieder zurück auf den Chefsessel.
Häckel geht in den Ruhestand
Die Politiker warfen dem gebürtigen Sylter unter anderem die jahrelange Haushaltsmisere, fehlende Kommunikation, mangelhaftes Vertrauen sowie Unzulänglichkeiten bei seiner Verwaltungsarbeit vor.
Häckel selbst nahm seine Abwahl gelassen hin: In der kommenden Woche wolle er in ein Kloster nach Bayern fahren und dort mindestens drei Monate verbringen, sagte der 50-Jährige der dpa.
Am 2. Oktober tagt der Gemeindeabstimmungsausschuss und Häckel wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Spätestens in sechs Monaten muss laut Gemeindeordnung eine neue Bürgermeisterin oder ein Bürgermeister gewählt werden.