Im Sommer galt Joshua Kimmich noch als Verkaufskandidat bei Bayern – jetzt glänzt er als Mittelfeldchef. Die Spielweise unter Kompany gefällt dem DFB-Kapitän. Eine Sache ist für ihn nicht Geschichte.
Joshua Kimmich sieht in der Ausrichtung des FC Bayern unter dem neuen Coach Vincent Kompany auch für sich persönlich große Vorteile. „Die Spielidee des Trainers kommt mir sehr zugute. Ich sehe in der Art und Weise, wie er Fußball spielen möchte, dass ich da meine Stärken einbringen kann“, sagte der Nationalmannschaftskapitän in der Sendung „Blickpunkt Sport“ im BR Fernsehen.
„Natürlich merke ich, dass er mich im Zentrum sieht. Trotzdem würde ich jetzt nie sagen, dass die Rechtsverteidigerposition für mich Geschichte ist. Gerade in der Nationalmannschaft spiele ich ja auch noch als Rechtsverteidiger“, sagte der Mittelfeldchef der Münchner. „Ich empfinde das als große Stärke, beziehungsweise hat es mich schon dahin gebracht, wo ich heute bin, dass ich auf mehreren Positionen spielen kann.“
Schnelllebiges Geschäft
Vor einigen Wochen galt Kimmich im Kader-Umbau des deutschen Rekordmeisters noch als Verkaufskandidat. „Es geht dann sehr, sehr schnell im Fußball. Das ist jetzt nicht nur beim FC Bayern so, sondern allgemein so. Wir haben es bei der Nationalmannschaft gespürt, dass vor der EM die Stimmung nicht top war. Sie wurde dann besser, zur EM hin war es dann super“, sagte Kimmich. „Wir konnten jetzt diesen Schwung mitnehmen und bei Bayern konnten wir jetzt auch ja so einen neuen Funken entfachen. Den wollen wir weiter mitnehmen.“
Kimmichs Vertrag beim FC Bayern läuft im Sommer aus. Bayern-Sportvorstand Max Eberl hatte zuletzt erklärt, dass Kimmich darüber hinaus eines der Gesichter des Vereins sein soll. Kimmich, der im Februar 30 Jahre alt wird, hofft auf noch viele erfolgreiche Jahre.
Kimmich und eine „Traumvorstellung“
„Meine Traumvorstellung ist, dass ich jetzt in der Mitte meiner Karriere bin. Also, dass ich noch schöne zehn Jahre vor mir habe“, sagte er im TV-Interview lachend. Dass er nun Kapitän der Nationalmannschaft sei, sei etwas Besonderes. „Dementsprechend ist das sehr schön zu sehen, wo mich meine harte Arbeit hingeführt hat. Und ich hoffe, dass ich noch nicht am Ende bin.“
Bei der Frage, wer im Nationalteam den verletzten Marc-André ter Stegen im Tor ersetzen soll, positionierte sich Kimmich nicht. „Sehr schwierig, das jetzt zu bewerten. Ich bin auch ganz ehrlich. Ich kenne mich auf der Torwartposition zu wenig aus. Ich kann das zu wenig einschätzen. Natürlich wird uns der Marc extrem fehlen“, sagte der DFB-Kapitän.