Nachwuchshoffnung Niklas Behrens gewinnt als erster Deutscher seit 2006 das U23-Rennen bei der WM. Doch der Tod der Radsportlerin Muriel Furrer überschattet das Geschehen.
Nach dem Tod der Schweizer Radsportlerin Muriel Furrer bei der Weltmeisterschaft in Zürich hat die deutsche Nachwuchshoffnung Niklas Behrens den U23-Titel gewonnen. Beim ersten Rennen nach dem tragischen Vorfall siegte der 20-Jährige nach den 173,6 Kilometern zwischen Uster und Zürich. Für Behrens ist es der größte Karriereerfolg.
Der gebürtige Bremer setzte sich mit einer starken Leistung vor dem Slowaken Martin Svrcek und dem Belgier Alec Segaert durch. Der ehemalige Triathlet hatte zuletzt mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. Erst verpasste der Nachwuchs-Profi den EM-Sieg als Zweiter, dann holte er beim WM-Zeitfahren der U23-Fahrer den siebten Rang. Zuletzt hatte 2006 in Gerald Ciolek ein Deutscher den Titel geholt.
Tod überschattet WM
Behrens war überglücklich. Doch die Stimmung im Ziel war gedrückt. Die 18 Jahre alte Radsportlerin Furrer war am Donnerstag gestürzt und erlag einen Tag später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Es gab keine Musik im Zielbereich. Bei der Siegerehrung war eine Schweigeminute vorgesehen. Bis knapp zehn Kilometer vor dem Ziel hatte Jan Christen, Landsmann der gestorbenen Furrer, alleine das Rennen angeführt, er wurde Vierter.
Gegen 13.00 Uhr erfolgte der Start des U23-Rennens. Kurz vor 15.00 Uhr teilten der Weltverband UCI und die WM-Organisatoren mit, dass Furrer ihren schweren Verletzungen erlegen war. Viele Profis dürften den Tod zunächst nicht mitbekommen haben, da es bei den U23-Fahrern keinen Funkaustausch gab.