Hurrikan „Helene“ hat in der Nacht Florida erfasst und dort Verwüstung angerichtet. Nun zieht „Helene“ als Tropensturm weiter gen Norden. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt.
Hurrikan „Helene“ hat an der Westküste des US-Bundesstaates Florida eine Schneise der Verwüstung hinterlassen – Medienberichten zufolge sind mindestens fünf Menschen im Süden der USA ums Leben gekommen. Der Sturm brachte extremen Regen, meterhohe Sturmfluten und zerstörerische Winde. Rund drei Millionen Menschen waren am Freitagmorgen (Ortszeit) ohne Strom, Häuser wurden zerstört. „Helene“ traf am Donnerstagabend als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie in Florida auf Land, hat sich mittlerweile zum Tropensturm abgeschwächt und zieht Richtung Norden.
„Auch wenn der Sturm in einigen Gebieten abgezogen ist, ist die Gefahr noch nicht gebannt“, sagte die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell. Sie warnte vor Erdrutschen und Tornados. Zu Todesfällen habe sie keine gesicherten Informationen, betonte Criswell. Das Nationale Hurrikanzentrum warnte vor katastrophalen, lebensbedrohlichen und rekordverdächtigen Sturzfluten und Überschwemmungen in Städten. Abgesehen von Florida und dem Nachbarbundesstaat Georgia sind auch die Bundesstaaten North und South Carolina sowie Virginia betroffen.
Das ist bereits bekannt über Opfer und Schäden
US-Medien berichteten von mindestens einem halben Dutzend Todesfällen, die mit dem Sturm in Verbindung stünden. Mindestens zwei Menschen sind laut Gouverneur Ron DeSantis in Florida ums Leben gekommen. Zwei seien in Georgia gestorben, als sie in einen Tornado gerieten, der infolge des Hurrikans ausgelöst worden sei, berichtete der Sender CNN. Ein Vierjähriger starb demnach in North Carolina bei einem Verkehrsunfall, der auf heftigen Regen zurückzuführen ist. Ebenfalls in North Carolina ist dem Sender zufolge ein Mensch gestorben, nachdem ein Baum auf sein Haus gefallen ist.
Das volle Ausmaß der Schäden wird sich erst im Laufe des Tages zeigen. Von einem „Albtraumszenario“ für niedrig gelegene Ortschaften im Westen Floridas sprachen Meteorologen, die in der „New York Times“ zitiert wurden. US-Medien berichteten über hohe Wellen, die gegen Brücken peitschten, überschwemmte Straßen und unter Wasser stehende Gebäude, sowie über umgefallene Bäume.
„Helenes“ zerstörerischer Verlauf
„Helene“ war am späten Donnerstagabend (Ortszeit) als „extrem gefährlicher Hurrikan“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde in der Region Big Bend im Norden Floridas auf Land getroffen. Es sei der stärkste Hurrikan, der je dort gewütet habe, meldeten US-Medien. Im weiteren Verlauf stufte die Behörde den Hurrikan auf einen Tropensturm herunter – mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde. Eine weitere Abschwächung wurde erwartet. Die US-Regierung von Präsident Joe Biden hatte für mehrere Bundesstaaten den Notstand ausgerufen.
In den vergangenen Tagen hatte „Helene“ bereits auf Kuba zahlreiche Überschwemmungen und Stromausfälle ausgelöst. Heftige Überflutungen schnitten mehrere Ortschaften auf der Karibikinsel von der Außenwelt ab.
Düstere Erinnerungen an Hurrikan „Ian“
„Helene“ dürfte bei vielen Menschen in Florida düstere Erinnerungen wecken. Vor zwei Jahren richtete Hurrikan „Ian“ dort gewaltige Schäden an, mehr als 100 Menschen kamen ums Leben. Damals zog das Zentrum des Sturms über dicht besiedeltes Gebiet im Südwesten des Bundesstaats und fegte mit Windgeschwindigkeiten von rund 240 Kilometern pro Stunde über Küstenstädte hinweg.
Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöht laut Experten die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November.