ADAC-Vergleich: Winterreifen im Test: Diese Hersteller sollten Sie unbedingt meiden

Der ADAC hat 28 Winterreifen für kleinere SUVs und die Kompaktklasse getestet. Viele große Namen heimsten gute Ergebnisse ein – vor manchen Reifen muss der Club aber warnen.

Der richtige Reifen ist eines der wichtigsten Teile am Auto. Immerhin sind die Räder der einzige Kontakt zur Straße. Was es heißt, wenn man bei der Wahl der richtigen Pelle nicht aufpasst, zeigt der ADAC immer wieder. Nun hat der Club 28 Winterreifen für die untere Mittelklasse getestet, 16 davon für kompakte SUVs. Und der Vergleichstest beweist erneut: Die Unterschiede sind riesig.

Die Bewertungen der Tester setzen sich aus verschiedenen Testdisziplinen zusammen. Am wichtigsten – und mit 70 Prozent auch am deutlichsten in der Gesamtnote vertreten – ist die Fahrsicherheit. Sie setzt sich aus unterschiedlichen Kriterien zusammen, etwa Fahrkomfort, Verhalten im Grenzbereich, Bremswege, Handling und Aquaplaning. Diese wurde von den Testern auf trockener, nasser, eisiger und schneebedeckter Straße ermittelt. Alles Situationen, die im Alltag eine wichtige Rolle spielen.

IV Conti 20.13

Die restlichen 30 Prozent der Gesamtnote setzen sich aus den Ergebnissen der Umwelttests zusammen. Hier spielen Faktoren wie Reifenabrieb, Effizienz, Geräuschemissionen und Nachhaltigkeit eine Rolle.

Die meisten namhaften Winterreifen sind „gut“ – aber nicht alle

Fahrer kompakter SUVs sollten nach Ansicht der Tester zu drei Herstellern greifen: So schnitten der Testsieger Goodyear UltraGrip Performance 3 und auch der zweitplatzierte Dunlop Winter Sport 5 gut ab, auch der Vredestein Wintrac Pro überzeugte. Alle Reifen bekamen die Gesamtnote „gut“, ein „sehr gutes“ Modell fanden die Tester nicht.

Für die Kompaktklasse gibt es ebenfalls drei „gute“ Reifen. Hier gewannen Continental WinterContact TS 870, Goodyear UltraGrip Performance 3 und Michelin Alpin 6 die Vergleiche. Dem Testsieger von Continental attestieren die Tester die mit Abstand besten Fahreigenschaften auf nasser und winterlicher Fahrbahn.

Michelin Winterreifen 19.30

Bei einem Vergleichstest von Reifen sieht das Ergebnis oft sehr ähnlich aus. Die großen und bekannten Namen setzen sich in abwechselnder Reihenfolge auf die vorderen Plätze, unbekannte Hersteller bilden das Schlusslicht. Bei den Reifen für die Kompaktklasse gibt es allerdings einen Ausreißer: Dem Pirelli Cinturato Winter 2 können die Tester demnach keine Kaufempfehlung aussprechen und setzten den Reifen auf einen überraschenden vorletzten Platz – Note 3,9. Dazu schreibt der Club: „Dass der Pirelli trotz seiner guten Bremsleistung bei Nässe keine Kaufempfehlung erhält und auf dem vorletzten Platz landet, liegt an der schwachen Leistung bei Trockenheit und der daraus resultierenden Abwertung.“

Billigreifen weisen große Mängel auf

Doch es geht noch schlechter. Gleich vier Reifen wurden mit einem „mangelhaft“ aus dem Test geschickt. Bei den SUV-Pellen warnt der ADAC vor den Modellen Triangle WinterX TW401, Davanti Wintoura + und Kenda Wintergen 2 KR501, Fahrer der Kompaktklasse sollten die Finger vom Winrun Winter-max A1 WR22 lassen, eigentlich auch von besagtem Pirelli.

Radwechsel14.47

Mit einem Blick auf den Preis zeigt sich, dass in der Regel sehr günstige Reifen im hinteren Feld landen. Der Kenda bildet hier mit 114 Euro eine Ausnahme und fiel trotz vergleichsweise hohem Preis durch, andersrum konnte der Zeetex WH 1000 mit 66 Euro bei den Kompakten zwar keine Bestnoten einfahren, landete aber mit einer 3,7 noch vor dem Vredestein Wintrac.

Der ADAC-Test bestätigt, was Continental-Prüfingenieur Philipp Must im Gespräch mit dem stern bereits erklärte: Das Reifenlabel sagt nichts über eine Kaufentscheidung. Selbst wenn die eigentlich genormte Kennzeichnung auf der Flanke eines Reifens zu finden ist, sagt sie nur sehr wenig über dessen Eigenschaften in der echten Welt aus.