Nach der Transfersperre und dem Bundesliga-Abstieg herrscht beim 1. FC Köln angespannte Stimmung. Den anhaltenden Unmut bekam der Vereinsvorstand auf der Mitgliederversammlung zu spüren.
Der 1. FC Köln kommt nicht zur Ruhe. Auf der Jahreshauptversammlung des Fußball-Zweitligisten verweigerten die Mitglieder dem Vorstand die Entlastung. Nach einer entsprechenden Empfehlung des Mitgliederrates stimmten knapp über 51 Prozent der anwesenden Mitglieder in der Lanxess Arena für diesen Schritt.
„Wir sind uns einig, dass wir keine Schlammschlacht auf der Bühne haben wollen“, sagte Vereinspräsident Werner Wolf bei der Veranstaltung am Dienstagabend. „Ich verstehe nicht, dass ihr eine Entlastung nicht empfehlen könnt. Das wäre bei einer schweren juristischen Verfehlung, die liegt unserer Meinung nach nicht vor.“
Erinnerung an 2010
Einen ähnlichen Vorgang hatte es in der FC-Historie bisher nur 2010 gegeben. Im Jahr darauf folgte der Rücktritt des Führungstrios um Klublegende Wolfgang Overath. Wolf und seine Vizepräsidenten Eckhard Sauren und Carsten Wettich lehnen einen Rückritt aber weiter ab: „Die Historie hat mich gelehrt: Plötzliche Brüche tragen nicht zu einer positiven Entwicklung eines Vereins bei. Wir werden mindestens bis zum Ende unserer Amtszeit weitermachen“, kündigte Wolf an.
Doch die Chancen, dass das Trio bei der nächsten Vorstandswahl im Herbst 2025 erneut vorgeschlagen wird, scheinen stark gesunken. Nach dem Abstieg in die 2. Liga im Mai 2024 und der im Dezember 2023 verhängten FIFA-Transfersperre herrscht Unruhe.
Positive Finanzzahlen
Wenig Grund für Unmut gab es dagegen bei den wirtschaftlichen Zahlen. Schließlich schloss der Traditionsclub die vergangene Saison bei einem Umsatz von 159 Milliionen Euro mit einem Gewinn von 11,8 Millionen Euro ab.