Kamrad ist erstmals Coach bei „TVOG. Wie er die Rolle als der Neue angenommen hat und wie die Kollegen auf ihn reagiert haben.
Kamrad (27) lieferte mit „Feel Alive“ oder „I Believe“ in den vergangenen Jahren erfolgreiche Chart-Hits. Jetzt nimmt der deutsche Singer-Songwriter auf dem roten Stuhl von „The Voice of Germany“ als Coach Platz. Die Musikshow startet am 26. September (donnerstags um 20:15 Uhr auf ProSieben sowie freitags um 20:15 Uhr in Sat.1 und jeweils auf Joyn) in die Blind Auditions. Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt Kamrad, wie er mit seinem Status als „der Neue“ umgeht, warum Coach-Kollege Samu Haber (48) für besondere Momente in der Show sorgt und was er sich für sein „Team Kamrad“ vorgenommen hat.
Bei Instagram haben Sie nach Bekanntgabe der Coaches ein kleines Vorstellungsvideo gemacht, da offenbar nicht alle Zuschauer Sie kennen. Wie gehen Sie mit Ihrer Rolle als „der Neue“ um?
Kamrad: Der Neue zu sein, ist für mich zum einen ein totaler Vorteil gegenüber den anderen drei Coaches, weil ich mich sehr gut darauf vorbereiten konnte, wie sie sich so verhalten und dementsprechend darauf reagiere. Das heißt, ich habe immer mal ein kleines Ass im Ärmel und das Überraschungsmoment auf meiner Seite. Andererseits hatte ich vor dem Start in die Blind Auditions hinsichtlich der Talente schon Bedenken, dass sie vielleicht gar nicht wissen, was sie mit mir anfangen sollen. Aber ich kann inzwischen schon verraten, dass ich da beruhigt sein kann. Und ich bin erstmal sehr happy, dabei sein zu dürfen und den anderen ein bisschen das Leben schwer zu machen.
Hatten Sie Bedenken, dass durch „The Voice“ vielleicht plötzlich zu viel Aufmerksamkeit auf Sie zukommt?
Kamrad: Nein, ich bin niemand, der sich groß darüber Gedanken macht. Ich freue mich einfach, dass mich vielleicht ein paar Menschen durch „The Voice“ kennenlernen und ich ihnen einen schönen Abend um 20:15 Uhr bereiten kann. Ich entertaine gerne Leute. Und ich bin schon immer großer „The Voice“-Fan gewesen, das heißt, ich bin sehr darauf fokussiert, hier eine geile Zeit zu haben und mit tollen Talents schöne Sachen zu machen.
Sie haben „The Voice“ also schon immer verfolgt?
Kamrad: Ich erinnere mich an die erste Staffel 2011, da war ich 14 und habe das ganz begeistert verfolgt. Ich habe früh angefangen, Gitarre zu spielen und zu singen und war auch sehr interessiert an neuen Musikformaten. „The Voice“ war anders, auf einmal ging es wirklich um die Stimme. Jetzt selbst so einen roten Stuhl zu haben, wo auf einmal Kamrad draufsteht, ist schon cool.
Hätten Sie also gerne selbst bei „The Voice“ mitgemacht?
Kamrad: Damals war ich noch einen Tick zu jung und „The Voice Kids“ gab es noch nicht. Dann bin ich so meinen Weg gegangen und war nicht mehr darauf gepolt, Sänger zu sein. Ich wollte Songs schreiben, Gitarre spielen und produzieren und wäre nicht auf die Idee gekommen, mich als Sänger irgendwo zu bewerben. „The Voice“ ist aber auf jeden Fall eine Riesenchance, gerade wenn man noch nicht genau weiß, was man mit seiner Stimme anstellen kann oder wie man es in die Öffentlichkeit schafft. Ich würde das jedem empfehlen und glaube im Nachgang, dass es vielleicht auch bei mir eine gute Idee gewesen wäre, um Sachen zu beschleunigen.
Kannten Sie Ihre Coach-Kollegen vorher alle persönlich?
Kamrad: Mit Samu und Sunrise Avenue war ich 2018 als Support auf Tour. Yvonne und Mark habe ich tatsächlich erst bei „The Voice of Germany“ kennengelernt. Wir waren vor dem Dreh nur einmal kurz zusammen essen und haben einen Gruppen-Chat gestartet. Ich glaube, das merkt man auch in der Sendung, dass wir uns erst herangetastet haben. Es wurde aber schnell intensiv, andere hätten länger gewartet, bis sie so intim werden wie Mark und ich (lacht). Für mich war es total cool, in so eine erfahrene Konstellation zu kommen. Ich hatte mit Mark, Yvonne und Samu drei Leute, die ich ständig fragen konnte und die mich an die Hand genommen haben. Ich hatte nicht das Gefühl, Außenseiter zu sein, sondern sehr schnell dazuzugehören.
Die Sprüche zwischen den Coaches sind oft nicht ohne. Wie sind Sie damit umgegangen?
Kamrad: Ich habe damit gerechnet, dass die Vorlage von allen auch eingelocht wird, dass ich der Neue und der Unerfahrene bin, der noch nie „The Voice“ gewonnen hat. Ich bin aber jemand, der glaube ich recht schlagfertig ist und viel mit Humor an Sachen herangeht. Da kommt auch von meiner Seite der eine oder andere Spruch, der ganz gut gekontert wird. Und das ist ja das Schöne an diesem Coach-Fight, man muss einstecken, darf aber auch austeilen. In der Konstellation ist es ganz besonders, weil sich keiner von einem Spruch verletzt fühlt, der vielleicht mal unter die Gürtellinie geht. Und keiner fühlt sich zu cool, weil er mal ein Talent gewonnen hat. Wenn sich das in der Waage hält, dann hat man eine schöne Dynamik und dann macht es auch Spaß, sich zu bekämpfen, weil jeder weiß, dass man sich auf privater Ebene eigentlich sehr schätzt.
Ihren Humor zeigen Sie regelmäßig bei Instagram. Steckt da ein kleiner Komiker in Ihnen?
Kamrad: Wenn man Leute zum Lachen bringen kann, finde ich das immer cool. Ich erzähle gerne Witze und lache auch gerne über mich selbst. Wenn wir alle mit einem Lächeln durchs Leben gehen und Sachen ein bisschen leichter nehmen, dann tut uns das allen gut. Das sehe ich bei „The Voice“ genauso. Ich bin froh, dass ich mich in der Konstellation ausleben kann. Ich habe bisher keinen der drei Coaches verschont und jeden Fehler und jeden Sieg auch gefeiert und ausgenutzt (lacht).
Wie war das erneute Zusammentreffen mit Samu Haber für Sie?
Kamrad: Ich fand es supercool, dass wir jetzt zusammen in diesen roten Stühlen sitzen. Ich habe ihn für mich abseits von seiner Musik durch „The Voice“ entdeckt und bin dann mit ihm auf Tour gewesen, als er mit Sunrise Avenue auf dem Höhepunkt war und ich noch ganz am Anfang stand. Da konnte ich mir viel abgucken und er wurde ein Mentor für mich. Jetzt sind wir auf Augenhöhe und müssen uns um Talente batteln. So haben wir uns noch mal neu kennengelernt und freuen uns, dass wir uns wieder begegnet sind. Ich habe total Spaß mit meinem Sitznachbar und freue mich, ihn ein bisschen aufzuziehen (lacht).
Was macht ihn als Coach aus?
Kamrad: Samu kommt in den Raum und der Raum guckt erst mal auf Samu. Das liegt einfach an seiner Ausstrahlung und diesem ehrlichen Humor mit dieser absurden Persönlichkeit (lacht). Du sitzt auf dem Stuhl neben ihm und es passieren oft Dinge, mit denen du nicht rechnest. Auf einmal steht er, singt ein Lied, tanzt und ist dieser verrückte Typ im positivsten Sinne. Dementsprechend ist das ein Erlebnis für mich, das mal von ganz nah miterleben zu dürfen. Wir haben auf jeden Fall ein paar gemeinsame witzige Momente in der Show, die auch zeigen, wie gerne wir uns haben. Wir haben schon Treffen nach den Dreharbeiten geplant, dass ich ihn besuche, dass wir Musik machen und privat ein bisschen mehr Zeit zusammen verbringen.
Was ist Ihnen bei den „The Voice“-Talenten wichtig, wann drehen Sie sich um?
Kamrad: Die Situation ist absurd, wenn man nicht sieht, wer da singt. Das, was immer über allem steht, ist Emotion und Überraschung. Und wenn das da ist, dann drehe ich mich um und dann kämpfe ich mit allem, was ich habe, um das Talent. Aber es gibt keine Erfolgsformel. Mal ist es die neu interpretierte Songversion, die man noch nie gehört hat. Mal ist es die tolle Stimmfarbe, bei der man gar nicht auf Tongenauigkeit achtet, sondern mit der man unbedingt arbeiten will. Das ist denke ich auch der Grund, warum „The Voice“ in der 14. Staffel immer noch so spannend und aufregend ist. Weil einfach immer wieder was Neues passiert – für die Coaches, für das Publikum und auch für die Talents.
Und was macht das Team „Kamrad“ aus?
Kamrad: „Team Kamrad“ hat auf jeden Fall den motiviertesten Coach, weil ich zum ersten Mal dabei bin und auch beweisen muss, warum ich hier dabei bin. Ich habe mir viel vorgenommen und kann schon verraten, dass ich ein sehr vielseitiges Team habe, mit dem es Spaß macht, an verschiedensten Sachen zu arbeiten. Ich möchte den Talents helfen, ihre Stimme zu finden und viele Fehler, die ich gemacht habe, zu vermeiden. Ich bin der Coach, der am nächsten dran ist an ihrer Realität, da ich auch erst vor zweieinhalb Jahren den Sprung von „ich kann meine Miete nicht zahlen“ zu „auf einmal läuft mein Song im Radio“ geschafft habe. Ich möchte einfach auf Augenhöhe mit ihnen arbeiten.