Lauernde Katzen schwingen oftmals ihr Hinterteil hin und her. Dafür haben die kleinen Raubtiere mehrere Gründe.
Katzen sind echte Drama-Tiere und man fragt sich: Tun sie niemals etwas, ohne eine Show zu veranstalten?
Im Schlaf erregen sie mit ihren kunstvoll verdrehten Körpern Aufsehen, mit gefangenen Mäusen wird ausgiebig gespielt. Und vor dem Fang der Beute geben sie eine ganz spezielle Pantomime zum Besten: Sie wackeln mit dem Hintern.
Das Hin- und Herschwingen der flauschigen Rückseite signalisiert auch allen Zuschauern: Katze ist auf Arbeit, gleich wird sie etwas fangen.
Hauskatze verhält sich ähnlich wie ihre wilden Verwandten
Interessanterweise ist gar nicht bis ins letzte Detail geklärt, warum unsere Haustiere dieses Verhalten zeigen, das auch ihre wild lebenden Verwandten an den Tag legen, beispielsweise Tiger, Löwen oder Jaguare.
Genauer zum Thema forschen würde gern John Hutchinson, Professor am Royal Veterinary College in London, wie er vor einiger Zeit einer Wissenschaftsseite sagte. Dazu seien jedoch Experimente mit jagenden Katzen nötig, die er noch nicht durchgeführt habe. Der Wissenschaftler hat bisher mithilfe seiner theoretischen Erfahrungen mehrere Gründe dafür zusammengetragen, warum Katzen beim Lauern mit dem Po wackeln.Volle Konzentration: Wenn die Katze ihren Po in leichte Schwingungen versetzt, sollte man besser nicht stören
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Erstens müssten die geschickten Jäger stabil stehen, damit sie gut abspringen können, und dafür den Untergrund prüfen. Ohne genügend Stabilität könnten sie nicht blitzartig zuschlagen, um ihre Beute zu fangen, erklärt Professor Hutchinson. Auch wolle eine Katze sichergehen, dass sie sich beim Absprung nicht verletzt. Beim Schwingen des Pos spüre sie die Reibung am Boden.
Zweitens bereite sie ihren gesamten Körper auf den kommenden Sprung vor. Sie fokussiere die Beute, spüre gleichzeitig die Muskeln im eigenen Körper und mache sich warm für den Absprung.
Und drittens, so vermutet Hutchinson, gibt es noch einen emotionalen Grund für das Verhalten: Katzen seien aufgeregt wegen der Jagd und der Beute, erklärt der Wissenschaftler. Oder, einfach ausgedrückt: Es macht ihnen einfach Spaß und deshalb wackeln sie mit dem Po, bevor sie abspringen.
Quellen: Livescience.com, „PetMD„, „Petbook„
Katze von der Savanne aufs SofaLesen Sie bei stern+: Ein Professor schreibt über Genetik und Feldforschung – und im Fall von Jonathan B. Losos kommt dabei ein spannendes Sachbuch heraus. Tierfreunde erfahren, wie die Katze einst „von der Savanne aufs Sofa“ kam.