Zweimal im Jahr werden die Deiche an der Westküste Schleswig-Holsteins überprüft. Die an der Ostsee nur im Frühjahr. Dieses Jahr ist das anders.
In Nieby-Falshöft (Kreis Schleswig-Flensburg) an der Ostsee starten heute die jährlichen Herbstdeichschauen Schleswig-Holsteins. Dabei bewerten die Behörden die Sicherheit der Deiche und kontrollieren, ob sie den Herbst- und Winterstürmen trotzen können. Die Deichschauen werden bis Mitte November abgeschlossen sein.
Anders als sonst üblich werden diesen Herbst nicht nur die Deiche an der Westküste kontrolliert, sondern auch die an der Ostseeküste. Diese werden in der Regel nur im Frühjahr überprüft, die an der Westküste zweimal im Jahr.
Im vergangenen Oktober richtete eine schwere Sturmflut an der Ostseeküste des Landes verheerende Schäden an. Anfang August hatte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) gesagt, dass die allermeisten Deiche vor Beginn der nächsten Sturmflutsaison in Stand gesetzt und sie im Regelfall in einem besseren Zustand als vorher sein werden. Es werde aber auch Fälle geben, in denen die Arbeiten bis in die Sturmflutsaison hinein reichten, hieß es damals.
In den knapp 4000 Quadratkilometer großen potenziell überflutungsgefährdeten Küstenniederungen an Nord- und Ostsee sowie an der Tideelbe wohnen 333.000 Menschen, und es sind Sachwerte in Höhe von 60 Milliarden Euro vorhanden.