Wer kennt sie nicht, die kleinen Plastik-Bausteine, die Kinder wie Erwachsene seit Jahrzehnten gleichermaßen begeistern? Allerdings hat das Baukastensystem auch seinen Preis – stellt sich die Frage, ob es sinnvolle Alternativen gibt? Die Antwort lautet: ja!
Die Klemmbausteine aus Kunststoff sind der Grund, warum sich die Firma Lego als größter Spielzeughersteller der Welt bezeichnen darf. Das Steinelager des dänischen Unternehmens umfasst mittlerweile über 51.000 verschiedene Teile, wobei hier jeder Stein einzeln gezählt wird, der einen unterschiedlichen Druck oder Sticker besitzt. Dennoch hat Lego seit seiner Firmengründung 1954 bis heute über 700 Milliarden Bausteine hergestellt. Im Detail bedeutet das: Jeden Tag werden etwa 200 Millionen Teile weltweit produziert. Da ist es kaum verwunderlich, warum man Lego heute in so gut wie jedem Haushalt finden kann – und warum es immer mehr Konkurrenten gibt, die ähnliche Produkte auf den Markt bringen. Aber können Sie auch mit dem Original mithalten? Diese sechs Firmen versuchen es.
1. KRE-O
Der amerikanische Spielwarenhersteller Hasbro will es ebenfalls mit Lego aufnehmen: Unter dem Namen „Kre-O“ verkauft das Unternehmen verschiedene Baukasten-Systeme für Kinder ab sieben Jahren. Besonders auffällig bei den Sets ist, dass sie an erfolgreiche Kinofilme wie „Star Trek“ oder auch die „Transformers“ angelehnt sind. Dadurch sprechen die kleinteiligen Bausets auch erwachsene Hobby-Bauingenieure an.
2. Unico
Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Bauklötze von Unico kaum merklich von den Lego-Steinen. Auf den zweiten Blick erkennt man jedoch, dass die Farben ein wenig von den Originalen abweichen – dafür sind die alternativen Bausteine mit denen von Lego absolut kompatibel. Die Kiste mit 150 Bauteilen ist für Kleinkinder ab anderthalb Jahren geeignet und kann um weitere Sets, wie zum Beispiel die Baustelle von Unico erweitert werden.
3. Sluban
Auch wenn die chinesische Firma keinen bekannten Namen trägt, lassen sich ihre Bausteine ebenfalls mit Lego verbauen. Besonders auffällig ist, dass viele Baukasten-Sets von Sluban für Mädchen entwickelt wurden: Unter dem Namen „Girl’s Dream“ stechen pink- und rosafarbene Modelle wie die Traum-Villa oder auch das Restaurant deutlich ins Auge. Im Lieferumfang enthalten sind – neben den Bausteinen – auch viele Accessoires und Figuren.
4. Play Big Bloxx
Der Zeichentrickserie „Peppa Wutz“ nachempfunden, punkten die Baukasten-Sets von Big vor allem durch ihre detailgetreuen Spielfiguren. Mit den Plastiksteinen von Lego Duplo kompatibel, eignen sich die Spielburgen wie das „Familienhaus“ oder der „Spielplatz“ in erster Linie für Kinder ab anderthalb bis fünf Jahren – was natürlich nicht bedeuten soll, dass auch Erwachsene ihren Spaß an den BIG-Bloxx-Sets haben können.
5. Katara
Auch diese Marke nimmt es mit dem Original auf: Die Bausteine von Katara können nicht nur mit Legosteinen (außer Duplo) verbunden werden, sondern auch mit anderen Konkurrenzprodukten von Sluban, Papimax und Q-Bricks. In diesem Baukastensystem finden sich bereits über 1200 Einzelteile sowie zwei Grundplatten (grün und grau), sodass Sie direkt loslegen und Ihrer Kreativität freien Lauf lasen können.
6. infinitoo
Nicht minder interessant sind die Bausteine von infinitoo: Die 500 Bauklötze aus hochwertigem ABS-Kunststoff sind ebenfalls mit Lego kompatibel, aber deutlich günstiger in der Anschaffung. Für Kinder ab drei Jahren geeignet, bietet das Baukastensystem Spaß für die ganze Familie. Durch die Vielfalt an Farben und Formen können Sie Ihre Fantasie anregen und die unterschiedlichsten Kunstwerke kreieren.
Die Geschichte der Lego-Manie
Falls Sie sich schon immer mal gefragt haben, wer die Legosteine erfunden hat – hier bekommen Sie die Antwort: Ole Kirk Christiansen, ein dänischer Tischlermeister, gründete das Unternehmen bereits 1932. Der berühmte Name basiert auf der dänischen Abkürzung „leg godt“, was übersetzt so viel heißt wie „spiel gut“. Zu Anfang stellte er ausschließlich Kinderspielzeug aus Holz her, die ersten Bausteine folgten 17 Jahre später. Die farbigen Quader wurden schon damals aus Kunststoff gefertigt, allerdings liefen sie noch unter dem Namen „Automatic Binding Bricks“. Rein optisch betrachtet ähnelten die Spielsteine bereits 1949 denen von heute, jedoch war ihre Unterseite noch hohl. Das führte unweigerlich dazu, dass die zusammengesteckten Modelle nach ihrer Fertigstellung sehr instabil waren. Nachdem Christiansen ein System entwickelte, durch das die Steine auch seitlich versetzt ineinandergesteckt werden konnten und deutlich stabiler waren, meldete sein Sohn die Erfindung am 28. Juli 1958 beim Patentamt an. Dieser Termin gilt bis heute als Geburtsstunde von Lego. Ole Kirk Christiansen verstarb bereits im März 1958.
Lego-Alternative für Architekten: Modulex
Nicht nur die Konkurrenz, sondern auch Lego selbst entwickelte bereits in den 60er Jahren eine Alternative zu seinen klassischen Spielsteinen. Die unter dem Namen Modulex laufenden Steine hatten den gleichen Hohlraum wie einst die ersten Legosteine, waren jedoch deutlich kleiner und nur in gedeckten Farben erhältlich. Sie wurden nicht zum Spielen produziert, sondern für Architekturbüros – um daraus maßstabsgetreue Modelle von Häusern, Industriegebäuden oder Hinweis- und Infotafeln herzustellen. Das Baukastensystem wurde nach nur zehn Jahren wieder eingestellt, da es nicht die erhofften Erfolge erzielen konnte.
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