Nach der Landtagswahl: Linke sieht nach Niederlage „tektonische Verschiebungen“

Wieder eine Wahlschlappe für die einst im Osten so starke Linke. Nun hofft sie, bei einem Parteitag im Oktober irgendwie wieder auf die Füße zu kommen.

Die Linke hofft nach dem verheerenden Wahlergebnis in Brandenburg auf einen Neustart bei ihrem Bundesparteitag im Oktober. Es gebe „tektonische Verschiebungen der Parteienlandschaft“, sagte Parteichef Martin Schirdewan. „Aber wir stehen wieder auf.“ Seine Co-Chefin Janine Wissler sprach von einer Zäsur, weil die Linke erstmals aus einem ostdeutschen Landtag herausgefallen sei.

Die Linke hatte am Sonntag bei der Landtagswahl in Brandenburg nur noch drei Prozent der Stimmen erreicht, nach 10,7 Prozent vor fünf Jahren. Spitzenkandidat Sebastian Walter sprach von einem „desaströsen Ergebnis auch für mich persönlich“. Eigene Konsequenzen kündigte er aber nicht an. Er bleibe ein politischer Mensch und werde der Linken in Brandenburg erhalten bleiben. Es gehe nun um einen Neuaufbau auch auf Bundesebene. „Dafür werde ich alles leisten“, sagte Walter.

Schirdewan und Wissler geben ihre Ämter im Oktober ab. Um die Doppelspitze bewerben sich der frühere Bundestagsabgeordnete Jan van Aken und die Publizistin Ines Schwerdtner. Auch Schwerdtner bezeichnete das Ergebnis in Brandenburg als Zäsur. „Die Schlussfolgerung muss sein, dass wir uns als Bundespartei neu aufstellen: Klare Positionen, eine Strategie für den Parteiaufbau, Glaubwürdigkeit in unserer politischen Arbeit.“ Die Linke solle nicht bloß Korrektiv sein. „Wir wollen eine linke Volkspartei sein“, meinte Schwerdtner.