Am Samstag kommt es in der Bundesliga zum Topspiel. Der FC Bayern empfängt Titelverteidiger Bayer Leverkusen. Doch trotz erneuten Siegs mahnen die Leverkusener vor dem Gipfel.
Sie hätten sich ausgelassen freuen, jubeln, oder einfach nur sagen können: So sind wir halt, das ist Bayer Leverkusen, wir gewinnen eben gerne mal Spiele, wenn andere schon längst nicht mehr dran glauben würden. Doch nach dem spektakulären 4:3 nach zweimaligem Rückstand gegen den VfL Wolfsburg ging der Blick von Bayer-Anführer Granit Xhaka vor und zurück.
Zurück zum einen, weil der Mittelfeldspieler sich über die „viel zu einfachen Gegentore“ ärgerte. Und vor, weil es mit einer solchen Defensivleistung im Bundesliga-Gipfel am Samstag beim FC Bayern „so nicht reichen wird“.
Bayern gegen Leverkusen also, Erster gegen Zweiter, schon früh in der Saison wird es in München zum absoluten Gipfeltreffen kommen. Nur, dass sie in Leverkusen trotz des erneuten Last-Minute-Erfolgs noch nicht so wirklich an ihre Gipfelform glauben wollten. „Wir brauchen heute nicht über Mentalität oder Moral reden“, mahnte Xhaka.
Zu viele Gegentreffer im eigenen Stadion?
„Klar, wir haben die Qualität, zehn Tore pro Spiel zu schießen. Aber es kann nicht sein, dass du jedes Mal drei kriegst“, sagte der Schweizer. Schon beim 2:3 zu Hause gegen RB Leipzig hatte Leverkusen drei Gegentreffer bekommen. Nach vier Spieltagen sind es insgesamt neun. Die Münchner haben gerade mal drei.
Tatsächlich offenbarten die Gastgeber defensiv erhebliche Schwächen. Das Experiment mit Nordi Mukiele als rechtem Schienenspieler scheiterte nicht nur wegen seines frühen Eigentores (5. Minute). Zudem ist Bayer im Mittelfeldzentrum mit Neuzugang Aleix Garcia zwar spielfreudiger, aber ohne die Zweikampfstärke des auf der Bank verbliebenen Robert Andrich auch anfälliger.
Hat Xhaka recht mit seiner Kritik?
Ein Beispiel: Vor seinem Tor zum zwischenzeitlichen 3:2 (45.+1) für Wolfsburg konnte Mattias Svanberg ohne große Gegenwehr durchs Mittelfeldzentrum marschieren. Zudem kam Sebastiaan Bornauw (37.) vor seinem Kopfballtor im Strafraum praktisch unbedrängt an den Ball.
„Es ist das klare Ziel, dass unsere defensive Stabilität besser sein muss“, sagte Trainer Xabi Alonso im Anschluss. Also hatte Xhaka recht? „Klar, natürlich, er hat total recht“, ergänzte der Coach. Auch Sportchef Simon Rolfes bestätigte den MIttelfeldleader und dessen Ansichten. Denn alle drei wussten: So wird es in München nicht reichen.