Deutschlandticket: MV-Verkehrsminister Meyer findet 58 Euro zu teuer

Vor der Entscheidung der Verkehrsminister über den künftigen Preis des Deutschlandtickets warnte Verkehrsminister Reinhard Meyer vor einem deutlichen Anstieg. Er konnte sich nicht durchsetzen.

Mecklenburg-Vorpommerns Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) sieht die Preissteigerung beim Deutschlandticket von 49 auf 58 Euro zum kommenden Jahr kritisch. Er hat sich bei der Abstimmung in der Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern deshalb enthalten, wie er im Anschluss mitteilte. Meyer hatte zuvor vor einer zu starken Preiserhöhung gewarnt.

„Der Preis des Deutschlandtickets ist absolut entscheidend“, betonte er nach dem Beschluss noch einmal. „Insbesondere für die Kunden im ländlichen Raum kommt es auf jeden Euro an: Sie steigen nur dann aus dem Auto um in Zug und Bus, wenn sich das finanziell lohnt.“

Preis für Senioren– und Azubiticket offen

Ob das Land den Preis von 29 Euro für sein Senioren- und Azubis-Deutschlandticket halten kann, ist offen. Seit der Einführung habe das Land diese Tickets mit rund zehn Millionen Euro finanziert, so Meyer. Sie würden sehr gut angenommen. „Wir wollen deshalb auch in Zukunft attraktive Tickets für Azubis und Senioren anbieten. Über die konkrete Preisgestaltung dieser Tickets ab 1. Januar 2025 werden jetzt umgehend die entsprechenden Gespräche geführt.“

Vom Bund forderte der MV-Verkehrsminister, sich „klipp und klar“ zum Deutschlandticket zu bekennen und verbindlich seinen Teil der Finanzierung ab 2026 zu erklären. „Bei einem so wichtigen Baustein der Mobilitätswende kann man nicht auf kurze Sicht fahren.“ Die Perspektive des Deutschlandtickets müsse für die kommenden Jahre endlich geklärt werden. 

Das Deutschlandticket gibt es derzeit im Abonnement für 49 Euro pro Monat. Der Fahrschein berechtigt dazu, bundesweit den Nah- und Regionalverkehr zu nutzen. Die Mehrkosten werden zwischen Bund und Ländern aufgeteilt.

Streit um Finanzierung

Der Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets ist so alt wie das Abo selbst. Den Verkehrsunternehmen entstehen aufgrund des günstigeren Angebots hohe Einnahmeeinbußen. Bund und Länder hatten sich ursprünglich darauf verständigt, diese jeweils zur Hälfte auszugleichen. Die Regionalisierungsmittel, mit denen der Bund die Länder bei der Bereitstellung des ÖPNV unterstützt, wurden dafür erhöht.

Dennoch kommt es immer wieder zu Streit um die langfristige Absicherung des Tickets, mit dem Inhaberinnen und Inhaber seit Mai vergangenen Jahres bundesweit in Bussen und Bahnen des ÖPNV unterwegs sein können.