Die AfD landet bei der Landtagswahl in Brandenburg auf Platz zwei. Die Schuldigen an dem Abschneiden sind von Parteichefin Alice Weidel schnell gefunden.
AfD-Co-Bundessprecherin Alice Weidel hat „die Medien“ dafür mitverantwortlich gemacht, dass ihre Partei bei der Landtagswahl in Brandenburg nicht stärkste Kraft geworden ist. „Das, was hier gemacht wird, mit aller Kraft, das sind Medienkampagnen noch und nöcher – mit deutschem Steuergeld und mit GEZ-Gebühren – gegen nur eine einzige Konkurrenzpartei, und zwar gegen die AfD“, sagte sie am Sonntagabend nach der ersten Prognose in der ARD.
AfD in Brandenburg auf zweitem Platz
Belege für eine angebliche Medienkampagnen lieferte Weidel nicht, auch behauptete sie wahrheitswidrig, dass Presse und Rundfunk in Deutschland mit Steuergeldern finanziert werde.
Bei der Wahl zum Landtag in Potsdam hat die AfD ersten Prognosen zufolge rund 30 Prozent der Stimmen geholt und liegt damit knapp hinter der SPD von Ministerpräsident Dietmar Woidke.
Hintergrund für die Anwürfe Weidels waren Mutmaßungen von Moderator Sascha Hingst, dass Wählerinnen und Wähler mitunter ihr Kreuz nicht bei der Partei gemacht hätten, die sie eigentlich hätten wählen wollen – „Hauptsache, damit Sie nicht stärkste Kraft werden“, hielt er Weidel vor. „Das sagt doch auch eine Menge über die Abneigung im Land gegen Sie. Muss Ihnen das nicht auch zu denken geben?“
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Die AfD-Chefin sprach zuvor von „taktischen“ Abstimmungen der Wählerinnen und Wähler, die es verhindert hätten, dass die AfD den ersten Platz belegt. Dennoch zeigte sich Weidel „zufrieden“ mit dem Wahlergebnis, es sei ein „freudiger Anlass“. „Der Osten ist blau, wir sind stärkste Kraft im Osten“, betonte sie. „Sie werden sehen, was die Bundestagswahlen zeitigen.“
Zugleich unterstrich Weidel, die teils deutlichen Verluste bei CDU, FDP und Grünen. „Ich glaube, dass dieser grüne, woke Wahn gebrochen ist, von den Industriezerstörern Deutschlands – das ist schon mal ein sehr gutes Zeichen.“
Nach dem Gespräch mit Alice Weidel schaltete die ARD zur Wahlparty der SPD. Dort sagte Dietmar Woidke: „Es scheint so zu sein, dass es wiederum, wie schon so oft in der Geschichte, Sozialdemokraten waren, die Extremisten auf ihrem Weg zur Macht gestoppt haben.“
Quellen: ARD, Nachrichtenagentur DPA