Je näher der Herbst rückt, desto mehr Menschen schniefen und husten. In diesem Jahr sind es besonders viele. Wie kann man sich schützen?
Husten, Schnupfen, Heiserkeit: In vielen Büros und Familien ist das schon wieder seit Wochen an der Tagesordnung. Auch die Hausärztinnen und Hausärzte in Bade-Württemberg nehmen eine erhöhte Zahl an Atemwegserkrankungen wahr. „Uns liegen keine flächendeckenden Daten zum Krankheitsgeschehen in Baden-Württemberg vor, allerdings sehen wir in den Praxen, dass über den Sommer hinweg ein für die Jahreszeit recht hohes Infektgeschehen herrschte, das jetzt durch das nasskalte Wetter an Fahrt aufnimmt“, sagte Susanne Bublitz, Vorsitzende des Hausärzteverbands Baden-Württemberg und selbst Hausärztin in Pfedelbach (Hohenlohekreis).
Auch das Land registriert derzeit eine erhöhte Zahl an Erkrankungen. In der vergangenen Woche (9.-15. September) seien rund 83.500 Menschen wegen akuter Atemwegserkrankungen beim Arzt gewesen, in der Vorwoche hatte der Wert bei rund 76.000 Arztbesuchen gelegen, teilte das Landesgesundheitsamt mit. Am häufigsten betroffen seien Kleinkinder zwischen null und vier Jahren gewesen.
Auch wieder mehr Keuchhustenfälle
Bestimmt werde das Krankheitsgeschehen derzeit von Coronaviren und Rhinoviren. Zugenommen hat außerdem auch die Zahl der Keuchhustenfälle, so das Landesgesundheitsamt.
Bald stehe auch wieder die Grippesaison vor der Tür, warnt Hausärztin Bublitz. „Da sowohl die Influenza als auch eine Corona-Infektion schwere Verläufe bei vulnerablen Gruppen nach sich ziehen kann, raten wir insbesondere älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen zur Grippe- und Corona-Schutzimpfung.“ Diese Menschen sollten in den kommenden Wochen ihren Impfstatus bei ihrem Hausarzt überprüfen lassen.
Ministerium: Mit Impfungen auf Grippesaison wappnen
Auch das Gesundheitsministerium rät zu Impfungen. „Impfungen sind wichtig, um gut durch den Herbst und Winter zu kommen. Mit ihnen kann man sich für die kommende Grippe- und Erkältungssaison wappnen“, sagte eine Sprecherin.
Zudem seien die Maßnahmen, die auch in der Corona-Pandemie angewendet worden seien, weiter hilfreich, so Bublitz. „Wer sich krank fühlt, sollte zu Hause bleiben, sich testen und sich gegebenenfalls isolieren, um Ansteckungen von Risikogruppen wie älteren Menschen oder Immungeschwächten zu vermeiden. Händewaschen, regelmäßiges Lüften und bei Bedarf das Tragen einer Maske helfen, Infektionen vorzubeugen.“